Norspan® in mittleren und höheren Dosierungen bei Patienten mit Opioidvortherapie (z.B. Tramadol)
Titel der Studie/Acronym
Norspan® in mittleren und höheren Dosierungen bei Patienten mit Opioidvortherapie (z.B. Tramadol)
Zielsetzung/Fragestellung
Ziel dieser prospektiven nicht-interventionellen Studie ist es unter den Bedingungen der täglichen Praxis bei einem größeren Patientenkollektiv weitere Informationen zur Effektivität und Verträglichkeit von Norspan® bei chronischen non-malignen Schmerzen zu sammeln und dabei insbesondere ein Augenmerk auf Patienten zu richten, die von anderen Opioid-Analgetika (z.B. Tramadol) auf mittlere und höhere Dosierungen von Norspan® umgestellt werden.
Indikation
- Behandlung von mittelstarken nichtmalignen chronischen Schmerzen, wenn ein Opioid zum Erreichen einer adäquaten Analgesie notwendig ist (Stand 03/2009).
Wirkstoff
- Buprenorphin (deutsch)
Handelsname(n)
Norspan
Geplante Anzahl vorgesehener Studienzentren: für die Untersuchung insgesamt
1500
Geplante Patientenzahl: für die Untersuchung insgesamt
4000
Kontaktperson
Nießen, Verena
Sekretariat Medical Department
Grünenthal GmbH
Pascalstr.6
52076 Aachen
Deutschland
Telefon: 0241 5692011
Unternehmen
Grünenthal GmbH
52099 Aachen
Deutschland
Stand der Information
13.02.2012
Status der Studie
Studie bereits abgeschlossen
Zusammenfassung der Ergebnisse
Methodologie
Prospektive, multizentrische, offene, nicht interventionelle Studie mit einer Beobachtungsdauer bis zu 8 Wochen (Basisvisite, Visite 1 nach 5 - 7 Tagen, Visite 2 nach bis zu 8 Wochen). Die Dosierung von Norspan® lag im Ermessen des Arztes.
Analysierte Anzahl der Patienten
3097
Diagnose und Einschlußkriterium
Erfolgte im Rahmen der routinemäßigen Behandlung bei einem Patienten mit chronischen nicht-malignen Schmerzen und einer dauerhaften analgetischen Vortherapie mit Opioidanalgetika die Entscheidung für eine Anwendung von Norspan®, so konnte dieser in die Studie aufgenommen werden.
Wirkliche Dauer der Studie
8 Monate
Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen
Mittlere Schmerzintensität (NRS-11)
Beeinträchtigung der Schlafqualität (NRS-11).
Beeinträchtigung von Lebensqualität, sozialer Aktivität und Selbstständigkeit (NRS-11).
Abschließende Bewertung von Effektivität und Compliance.
Sicherheit
Fortlaufende Dokumentation von Art, Intensität und Häufigkeit unerwünschter Arzneimittelwirkungen im Beobachtungsverlauf.
Abschließende Bewertung der Verträglichkeit.
Andere
Methoden
Bei der Auswertung kamen rein deskriptive Verfahren zum Einsatz. In Abhängigkeit vom vorliegenden Skalenniveau wurden absolute und relative Häufigkeiten bzw. Mittelwert, Standardabweichung, 1. Perzentil, 25. Perzentil, Median, 75. Perzentil und 99. Perzentil berechnet. Für die Rating-Skalen zur Erfassung der mittleren Schmerzintensität, sowie der Beeinträchtigungen der Schlafqualität, Lebensqualität, sozialen Aktivität und Selbstständigkeit wurden mit Hilfe von Wilcoxon-Rang-Tests deskriptive p-Werte für die Veränderungen im Verlauf der nicht-interventionellen Studie berechnet.
Ergebnisse zur Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen
Die mittlere Schmerzintensität reduzierte sich von im Mittel 6,8 bei Behandlungsbeginn auf 2,8 zum Beobachtungsende.
Die Beeinträchtigungen der Schlafqualität, der Lebensqualität, der Selbstständigkeit und der sozialen Aktivität reduzierten sich signifikant (p ≤ 0.001).
Die Effektivität wurde in 88,5 % der Fälle mit „sehr gut“ bzw. „gut“ bewertet, ebenso wie die Compliance in 94,2 % der Fälle.
Ergebnisse zur Sicherheit
Bei Beobachtungsende wurde die allgemeine Verträglichkeit zu 92,4 % als „sehr gut“ bzw. „gut“ beurteilt.
94 Patienten (3,0 %) berichteten über mindestens eine unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW). Insgesamt 171 UAWs wurden gemeldet.
Zu den häufigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen gehörten Übelkeit (n = 26), Schwindel (n = 15) und Fatigue (n = 12).
Von den insgesamt 171 unerwünschten Arzneimittelwirkungen wurden 167 UAWs (97,7 %) mit „nicht schwerwiegend“ und 3 UAWs (1,8 %) mit “schwerwiegend“ beurteilt. Die 3 schwerwiegenden UAWs traten bei 2 Patienten auf. Die Applikation einer falschen Dosis bei einem Patienten wurde als „not applicable“ eingestuft.
Ergebnisse zu anderen Parametern
34,3% waren männlichen, 65,4 % waren weiblichen Geschlechts (keine Angaben: 0,3 %). Das Alter lag im Median bei 683,00 Jahren (Männer) bzw. 74,00 Jahren (Frauen).
93,4 % der in die Effektivitätsanalyse eingegangen Patienten erhielten zuvor als dauerhafte Vortherapie schwache Opioide, 8,4 % erhielten starke Opioide (Mehrfachnennungen möglich).
Bei Beobachtungsende erfolgte bei 82,5 % der Patienten der Einsatz von Norspan®-Dosierungen ≥ 10 µg/h (1 Patient keine Angaben).
94,8 % der teilnehmenden Ärzte sahen für den jeweiligen Patienten einen Nutzen der Therapie mit dem 7-Tage-Schmerzpflaster.
Schlussfolgerungen
Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Norspan® bei Patienten mit Opioid-Vortherapie, bei denen überwiegend mittlere und höhere Dosierungen des 7-Tage-Pflasters zum Einsatz kommen, eine effektive und verträgliche Therapieoption ist. Die Analyse der im Rahmen dieser Studie berichteten UAWs führt zu keiner Veränderung des qualitativen und quantitativen Risikoprofils von Norspan®.