AN OPEN-LABEL STUDY
ON THE TOLERABILITY AND EFFICACY OF
GLIVEC® (IMATINIB MESYLATE) FOR TREATMENT OF ELDERLY PATIENTS WITH
CHRONIC MYELOGENOUS LEUKEMIA (CML)
IN CHRONIC-PHASE (CP)
Titel der Studie/Acronym
AN OPEN-LABEL STUDY
ON THE TOLERABILITY AND EFFICACY OF
GLIVEC® (IMATINIB MESYLATE) FOR TREATMENT OF ELDERLY PATIENTS WITH
CHRONIC MYELOGENOUS LEUKEMIA (CML)
IN CHRONIC-PHASE (CP)
Zielsetzung/Fragestellung
The main objective is to assess the hematological and non-hematological tolerability of treatment with imatinib mesylate in elderly patients with CML in chronic phase, regardless of previous treatments.
Further objectives are the hematologic, cytogenetic and molecular response rates of imatinib in elderly patients with BCR-ABL positive CML in CP.
The following parameters will be recorded in addition:
Core data set for CML patients (Hasford/Hochhaus), including clinical, demographic, hematologic, cytogenetic and molecular data.
Cytogenetic profile at start of imatinib therapy incl. 9q+ deletion status,
Type of BCR-ABL transcript, BCR-ABL expression prior and during imatinib therapy.
Rate and cause of resistance in patients tolerating the regular dose of 400 mg imatinib/day vs. patients in whom dose reduction was required.
Indikation
- Chronisch myeloische Leukämie
Wirkstoff
- Imatinib (deutsch)
Handelsname(n)
Glivec
Geplante Anzahl vorgesehener Studienzentren: für die Untersuchung insgesamt
50
Geplante Patientenzahl: für die Untersuchung insgesamt
150
Kontaktperson
Müller, Alfons
Phase IV Manager NIS
Novartis Pharma GmbH
Roonstr. 25
90429 Nürnberg
Deutschland
Telefon: 0911/273-12897
Telefax: 0911/273-15897
Unternehmen
Novartis Pharma GmbH
Roonstr. 25
90429 Nürnberg
Deutschland
Stand der Information
17.02.2011
Status der Studie
Studie bereits abgeschlossen
Zusammenfassung der Ergebnisse
Methodologie
In der vorliegenden nicht-interventionellen Studie ElderGli sollte die Verträglichkeit und therapeutische Wirksamkeit von Glivec® (Imatinib) in der Behandlung von älteren Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie in chronischer Phase untersucht werden. Dabei folgte die Behandlung einschließlich Diagnose und Überwachung nicht einem vorab festgelegten Prüfplan, sondern orientierte sich an der gängigen ärztlichen Praxis, den klinischen Symptomen des Patienten und der Fachinformation. Die Studie wurde im Zeitraum von September 2005 bis Februar 2010 bei 54 hämatologisch-onkologischen Institutionen in Deutschland durchgeführt. Für den Beobachtungszeitraum waren eine Eingangsuntersuchung sowie je eine Untersuchung nach etwa 3, 6, 12, 18 Monaten und eine Abschlussuntersuchung nach 24 Monaten vorgeschlagen. Für die statistische Analyse lagen die Dokumentationen von 136 Patienten vor.
Analysierte Anzahl der Patienten
136
Diagnose und Einschlußkriterium
Eingeschlossen werden sollten Patienten, die mindestens 65 Jahre alt sind, an Ph+ und/ oder BCR-ABL+ CML in der chronischen Phase leiden und bei denen die CML mindestens 12 Monate vor dem Beginn der Glivec®-Therapie diagnostiziert worden war. Zudem sollte die Behandlung nicht vor Beginn der AWB begonnen worden sein. Es gab keine Ausschlusskriterien außer den Kontraindikationen in der Fachinformation.
Wirkliche Dauer der Studie
53 Monate
Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen
Die Wirksamkeit der Behandlung mit Glivec® wurde anhand klinischer Symptomatik wie des Verhaltens extramedullärer Manifestationen der CML, anhand des hämatologischen Ansprechens sowie der zytogenetischen und der molekularen Remission beurteilt. Was im Einzelnen als partielles/ komplettes Ansprechen bzw. partielle/ komplette Remission definiert war, ist Abschnitt 2.1. zu entnehmen. Die Parameter sollten zu Beginn der Behandlung sowie zu den Kontrolluntersuchungen und bei der Abschlusskontrolle bestimmt werden (falls routinemäßig in der Praxis durchgeführt). Somit war eine Gegenüberstellung der Befunde vor Beginn und in verschiedenen Phasen der Therapie und eine Beurteilung der Veränderungen möglich. Um Einflüsse von Therapieabbrüchen auf die hämatologischen, zytogenetischen und molekularen Parameter evaluieren zu können, wurden nicht nur die Parameter im Zeitverlauf beobachtet, sondern auch für alle Patienten die entsprechenden Daten der letzten vorhandenen Untersuchung bzw. des letzten protokollierten Besuchs (last visit) ausgewertet.
Sicherheit
Jedes unerwünschte Ereignis sollte auf dem Dokumentationsbogen dokumentiert werden, unabhängig davon, ob es mit Glivec® in Zusammenhang gebracht wurde oder nicht. Der Arzt sollte die Art des Ereignisses, dessen Beginn und Dauer angeben, die Intensität und den Kausalzusammenhang beurteilen sowie den Ausgang des Ereignisses dokumentieren. Grundsätzlich war zwischen schwerwiegenden und nicht schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen zu unterscheiden.
Als schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SUE) wurden alle Ereignisse gewertet, die
• tödlich oder lebensbedrohend waren
• eine stationäre Behandlung oder deren Verlängerung zur Folge hatten
• zu Arbeitsunfähigkeit, Behinderung oder Invalidität führten
• eine kongenitale Anomalie oder einen Geburtsfehler zur Folge hatten
• durch die Arzneimittelsicherheit der Novartis Pharma GmbH als medizinisch relevant (medically significant) beurteilt wurden.
Stationäre Behandlungen wurden nicht als schwerwiegende unerwünschte Ereignisse betrachtet, wenn einer der folgenden Punkte zutraf:
• Krankenhausaufenthalte, die bereits vor der Aufnahme in die AWB geplant waren
• Elektive Krankenhausaufnahmen zur Behandlung vorbestehender Leiden, die nicht im Zusammenhang mit der in der AWB untersuchten Erkrankung oder der Medikation der Anwendungsbeobachtung standen
• Ambulante Krankenhausbehandlungen, die nicht zu einer Einweisung führten (es sei denn, es lag eines der anderen Kriterien vor, z.B. wenn es sich um ein lebensbedrohliches Ereignis handelte)
• Krankenhausbehandlungen, die Teil der normalen Behandlung oder Überwachung der in der Studie untersuchten Erkrankung, und nicht durch eine Verschlechterung der Erkrankung bedingt waren
Die Beurteilung, ob es sich um ein schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis handelte, war nur davon abhängig, ob eines der oben erwähnten formalen Kriterien vorlag, unabhängig von der Beurteilung der Frage, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen der Einnahme eines Medikamentes und dem Auftreten des Ereignisses vermutet wurde.
Alle schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse sollten vom Arzt zusätzlich auf dem beiliegenden gesonderten Meldebogen „Bericht über unerwünschte Ereignisse“ dokumentiert und binnen 24 Stunden nach Kenntnisnahme der Abteilung Arzneimittelsicherheit der Novartis Pharma GmbH per Fax mitgeteilt werden.
Die Patientendokumentationsbögen wurden grundsätzlich daraufhin überprüft, ob auf den vorgesehenen Seiten zur Dokumentation von unerwünschten Ereignissen (Seite 8, 11, 14, 17 und 20 des Dokumentationsbogens) Einträge enthalten waren. Alle weiteren Prüfprozeduren sind in Tabelle 2 beschrieben.
Andere
Methoden
Die statistische Auswertung war rein deskriptiver Art. Der Tabellenband wurde mit dem statistischen Softwareprogramm SAS® Version 9.2 für Windows erstellt.
Für qualitative Variablen wurden Häufigkeitsauszählungen durchgeführt; für quantitative Variablen wurden die in Tabelle 3 aufgeführten statistischen Verteilungsparameter berechnet.
Tabelle 3: Statistische Verteilungsparameter
Non-Missing Anzahl nicht fehlender Werte
Median Kleinster Wert, der 50% der aufsteigend geordneten beobachteten Werte überschreitet
Mittelwert Arithmetisches Mittel
Std.abw Standardabweichung
Minimum Minimum aller beobachteten Werte
Maximum Maximum aller beobachteten Werte
1. Quartil Kleinster Wert, der 25% der aufsteigend geordneten beobachteten Werte überschreitet
3. Quartil Kleinster Wert, der 75% der aufsteigend geordneten beobachteten Werte überschreitet
P1 Kleinster Wert, der 1% der aufsteigend geordneten beobachteten Werte überschreitet
P5 Kleinster Wert, der 5% der aufsteigend geordneten beobachteten Werte überschreitet
P95 Kleinster Wert, der 95% der aufsteigend geordneten beobachteten Werte überschreitet
P99 Kleinster Wert, der 99% der aufsteigend geordneten beobachteten Werte überschreitet
Für die Kodierung von Klartexten wurden die folgenden Kodiersysteme verwendet:
Tabelle 4: Kodiersysteme
Begleitmedikation WHO Version Juni 2008
Vorbehandlung der CML WHO Version Juni 2008
Unerwünschte Ereignisse MedDRA Version 11.1
Weitere Details der Auswertung wurden in einem statistischen Analyseplan (Version Final 1.0/ 19. Februar 2010) beschrieben.
Ergebnisse zur Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen
3.5.1. Extramedulläre Manifestationen
Extramedulläre Manifestationen der CML wurden zu Beginn der AWB bei 30,9% der Patienten dokumentiert, beim letzten Kontrollbesuch nur noch bei 7,4%. Zwischen dem Beginn der Beobachtung bis zur Kontrolle nach 18 Monaten (Daten für 121 Patienten) hatte der Prozentanteil der extramedullären Manifestationen bis auf 3,3% stetig abgenommen. Lediglich bei der Kontrolle nach 24 Monaten (Daten von 124 Patienten) war wieder eine leichte Zunahme der extramedullären Manifestationen auf 4,8% zu verzeichnen gewesen.
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Art der im Behandlungsverlauf aufgetretenen extramedullären Manifestationen.
Tabelle 14: Art der extramedullären Manifestationen
Therapie-beginn Nach 3 Monaten Nach 6
Monaten Nach 12 Monaten Nach 18 Monaten Nach 24 Monaten Letzte doku-mentierte Untersuchung
Hepatomegalie (%) 6,6 0,7 1,5 1,6 0,0 0,0 0,0
Splenomegalie (%) 28,7 8,9 3,8 4,8 1,7 1,6 2,2
Andere (%) 0,0 1,5 0,8 0,0 1,7 3,2 5,1
(Quelle: Tabelle 1.7.02)
Bei der Eingangsuntersuchung war eine Hepatomegalie für 6,6% von 136 Patienten dokumentiert, eine Splenomegalie für 28,7%, andere extramedulläre Manifestationen lagen bei keinem Patienten vor. Ab der Kontrolle nach 18 Monaten waren keine Hepatomegalien mehr aufgeführt. Die Rate der Splenomegalien reduzierte sich bereits nach 3 Monaten Behandlungsdauer deutlich auf 8,9% und lag im weiteren Behandlungsverlauf zwischen 1,6 und 4,8%. Andere extramedulläre Manifestationen wurden bei späteren Kontrollen in 0,8 bis 5,1% der Fälle dokumentiert. Die genaue Spezifizierung der extramedullären Manifestationen für jeden einzelnen Patienten ist Tabelle 1.7.03 im Tabellenband zu entnehmen.
3.5.2. Hämatologisches Ansprechen
Das hämatologische Ansprechen wurde kumulativ betrachtet sowie im Zeitverlauf zu den stattgefundenen Kontrolluntersuchungen. Außerdem wurden die Patienten mit/ohne hämatologische Remission bei der Eingangsuntersuchung verglichen mit dem Status bei der letzten vorhandenen Untersuchung bzw. dem letzten Kontrollbesuch.
Kumulativ betrachtet konnte bei 8,1% der Patienten nie eine hämatologische Remission verzeichnet werden. 91.8% sprachen irgendwann im Verlauf der AWB an. In der folgenden Tabelle sind die prozentualen Häufigkeiten für das hämatologische Ansprechen im Behandlungsverlauf aufgeführt.
Tabelle 15: Hämatologisches Ansprechen
Therapie-beginn
(n=136) Nach 3 Monaten
(n=135) Nach 6
Monaten
(n=130) Nach 12 Monaten
(n=125) Nach 18 Monaten
(n=121) Nach 24 Monaten
(n=124) Letzte doku-mentierte Untersuchung
(n=136)
Hämatologisches Ansprechen (%) 22,8 77,0 81,5 84,8 85,1 83,9 77,9
(Quelle: Tabelle 1.7.04)
Bei der Eingangsuntersuchung lag die Remissionsrate bei 22,8% (136 ausgewertete Patienten). Sie stieg auf den höchsten Wert von 85,1% nach 18 Monaten (121 ausgewertete Patienten) und erreichte einen Wert von 83,9% nach 24 Monaten (124 Patienten ausgewertet) bzw. von 77,9% beim letzten dokumentierten Besuch (136 ausgewertete Patienten). Angaben zur hämatologischen Remission fehlten bei 0,7 bis 6,6% der Patienten.
76,9% von 104 Patienten, die bei der Eingangsuntersuchung nicht in hämatologischer Remission waren, hatten beim letzten erfolgten Besuch schließlich angesprochen und 12,9% von 31 Patienten, die sich bei der Eingangsuntersuchung in hämatologischer Remission befanden, wiesen diese beim letzten erfolgten Besuch nicht mehr auf. Wurde statt des Remissionsstatus beim letzten erfolgten Besuch der Status bei der letzten vorhandenen Untersuchung herangezogen, so lag die Remissionsrate in der Gruppe der 104 Patienten ohne hämatologisches Ansprechen bei der Eingangsuntersuchung etwas höher (82,7%).
Sämtliche Details zum hämatologischen Ansprechen können den Tabellen 1.7.04 bis 1.7.07 im Anhang entnommen werden.
Einen Überblick über die für die Evaluation einer hämatologischen Remission u.a. maßgeblichen Thrombo- und Leukozytenzahlen geben die nachfolgenden beiden Tabellen:
Tabelle 16: Thrombozytenzahl (G/L)
Anzahl vorhandener Angaben Median Mittelwert Standard-
abweichung
Absolutwerte
Eingangsuntersuchung 133 332,0 460,7 469,1
Nach 3 Monaten 129 185,0 203,7 100,5
Nach 6 Monaten 125 190,0 202,5 87,8
Nach 12 Monaten 123 199,0 221,6 113,7
Nach 18 Monaten 115 195,0 222,8 150,0
Nach 24 Monaten 115 193,0 213,3 93,9
Differenzen zur Eingangsuntersuchung
Nach 3 Monaten 128 -141,5 -261,1 467,5
Nach 6 Monaten 123 -149,0 -259,9 428,9
Nach 12 Monaten 122 -132,0 -238,8 436,1
Nach 18 Monaten 113 -121,0 -236,5 443,0
Nach 24 Monaten 113 -98,0 -255,3 478,7
(Quelle: Tabellen 1.8.1a und 1.8.1b)
Tabelle 17: Leukozytenzahl (G/L)
Anzahl vorhandener Angaben Median Mittelwert Standard-
abweichung
Absolutwerte
Eingangsuntersuchung 133 27,0 39,1 46,9
Nach 3 Monaten 130 5,1 6,2 6,1
Nach 6 Monaten 124 5,3 7,3 9,5
Nach 12 Monaten 121 5,6 6,2 3,3
Nach 18 Monaten 115 5,4 6,0 3,0
Nach 24 Monaten 116 5,6 7,0 11,0
Differenzen zur Eingangsuntersuchung
Nach 3 Monaten 128 -21,2 -33,4 47,8
Nach 6 Monaten 121 -20,8 -32,7 48,5
Nach 12 Monaten 119 -21,5 -34,3 48,5
Nach 18 Monaten 112 -21,3 -34,5 49,8
Nach 24 Monaten 113 -19,3 -31,9 50,5
(Quelle: Tabellen 1.8.1a und 1.8.1b)
Bei beiden Parametern konnte nach 3 Monaten Behandlungsdauer eine deutliche mittlere Abnahme beobachtet werden. Im weiteren Behandlungsverlauf waren nur noch geringfügige Schwankungen der Mittel- und Medianwerte zu verzeichnen.
3.5.3. Zytogenetisches Ansprechen
Bei dem zytogenetischen Ansprechen war im Vergleich zur Evaluation der hämatologischen Remission die Dokumentationsquote erheblich niedriger. Bei 64% der Patienten konnte zum kumulativen zytogenetischen Ansprechen keine Angabe generiert werden. 31,6% hatten im Verlauf der AWB zytogenetisches Ansprechen gezeigt, 4,4% nie. Die prozentualen Häufigkeiten für ein gutes zytogenetisches Ansprechen (≤ 35% Ph-positive Metaphasen im Knochenmark) sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst worden.
Tabelle 18: Zytogenetisches Ansprechen
Therapie-beginn
(n=136) Nach 3 Monaten
(n=135) Nach 6
Monaten
(n=130) Nach 12 Monaten
(n=125) Nach 18 Monaten
(n=121) Nach 24 Monaten
(n=124) Letzte doku-mentierte Untersuchung
(n=136)
Gutes zyto-genetisches Ansprechen (%) 4,4 6,7 15,4 16,8 9,1 11,3 11,0
Patienten ohne Angabe (%) 61,8 92,6 82,3 81,6 89,3 88,7 89,0
(Quelle: Tabelle 1.7.08)
Von den 40 Patienten, die sich bei der Eingangsuntersuchung nicht in zytogenetischer Remission befanden, zeigten bei der letzten vorhandenen Untersuchung schließlich 45,0% eine vollständige und 5,0% eine partielle zytogenetische Remission, wobei aber für 42,5% keine weiteren zytogenetischen Untersuchungen im Behandlungsverlauf dokumentiert wurden. Zwei dieser Patienten zeigten bei der letzten vorhandenen Untersuchung weiterhin kein Ansprechen, ein weiterer Patient zeigte geringes Ansprechen.
In den kleinen Gruppen mit anfänglich minimalem, geringem, partiellem oder vollständigem zytogenetischem Ansprechen war für keinen Fall eine Verschlechterung des zytogenetischen Ansprechens gegenüber dem Ausgangszustand dokumentiert, wobei allerdings festzuhalten ist, dass für einige Patienten in diesen Gruppen nach der Eingangsuntersuchung keine Untersuchungen mehr dokumentiert worden waren.
Wurde das zytogenetische Ansprechen bei der Eingangsuntersuchung mit dem Remissionsstatus beim letzten Besuch verglichen, dann lag in der Gruppe, die anfänglich keine Zeichen von zytogenetischem Ansprechen gezeigt hatte, die Rate fehlender Angaben beim letzten Besuch bei 82,5%, für den Rest war eine vollständige zytogenetische Remission dokumentiert. In den sehr kleinen Gruppen mit minimalem bis vollständigem Ansprechen bei der Eingangsuntersuchung gab es keine Verschlechterungen bis zum letzten Besuch.
Sämtliche Details zum zytogenetischen Ansprechen können den Tabellen 1.7.08 bis 1.7.11 im Anhang entnommen werden.
3.5.4. Molekulares Ansprechen
Kumulativ kam die Hälfte der Patienten (50%) im Beobachtungsverlauf in eine gute molekulare Remission, 24,3% der Patienten zeigte nie Ansprechen, für 25,7% konnte keine Angabe gemacht werden. Die Raten einer kompletten molekularen Remission fielen niedriger aus als die des guten molekularen Ansprechens. Kumulativ kamen 25,7% der Patienten in eine komplette molekulare Remission, 36.0% zeigten nie Ansprechen, der Anteil der Fälle mit keiner Angabe lag mit 38,2% etwas höher.
Die prozentualen Häufigkeiten für ein gutes molekulares und komplettes molekulares Ansprechen im Behandlungsverlauf sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst worden.
Tabelle 19: Gutes molekulares und komplettes molekulares Ansprechen
Therapie-beginn
(n=136) Nach 3 Monaten
(n=135) Nach 6
Monaten
(n=130) Nach 12 Monaten
(n=125) Nach 18 Monaten
(n=121) Nach 24 Monaten
(n=124) Letzte doku-mentierte Untersuchung
(n=136)
Gutes molekulares Ansprechen (%) 3,7 11,9 14,6 25,6 34,7 34,7 32,4
Patienten ohne Angabe eines guten molekularen Ansprechens (%) 39,0 64,4 57,7 54,4 46,3 54,8 57,4
Komplettes molekulares Ansprechen (%) 2,2 1,5 6,2 9,6 14,0 17,7 16,2
Patienten ohne Angabe eines kompletten molekularen Ansprechens (%) 41,2 69,6 63,1 63,2 55,4 62,1 64,7
(Quelle: Tabellen 1.7.15 und 1.7.19)
Der Prozentsatz des guten molekularen Ansprechens erhöhte sich bis zur Kontrolle nach 24 Monaten kontinuierlich auf 34,7% bzw. zum letzten Besuch auf 32,4%. Die Rate an kompletten molekularen Remissionen stieg von 2,2% zu Beginn der AWB auf 17,7% nach 24 Monaten bzw. 16,2% beim letzten erfolgten Besuch.
Für 32,1% der 78 Patienten, die zu Beginn nicht in einer guten molekularen Remission waren, wurde auch bei der letzten vorhandenen Untersuchung keine gute molekulare Remission verzeichnet, wogegen 55,1% dieser Gruppe bis zur letzten Untersuchung in eine gute molekulare Remission kamen (keine Angabe für 12,8%). Von 5 Patienten, die anfangs in einer guten molekularen Remission waren, blieben 3 in dieser Kategorie, einer zeigte kein gutes molekulares Ansprechen mehr und für einen wurde keine weitere molekulare Untersuchung dokumentiert. Von den 53 Patienten, für die zu Beginn der Behandlung zum molekularen Ansprechen keine Angaben vorlagen, zeigten 35,8% eine gute molekulare Remission bei der letzten Untersuchung, 18,9% hingegen nicht und für 45,3% wurden weiterhin zum molekularen Remissionsstatus keine Angaben gemacht.
26,0% der 77 Patienten, die anfangs nicht in kompletter molekularer Remission waren, zeigten bei der letzten vorhandenen Untersuchung ein komplettes molekulares Ansprechen. 53,2% kamen auch weiterhin nicht in eine komplette molekulare Remission (keine Angaben für 20,8%). Zu Beginn der AWB waren nur 3 Patienten in kompletter molekularer Remission. Einer davon blieb auch bei der letzten vorhandenen Untersuchung in kompletter Remission, einer schaffte dies nicht und für einen war keine Angabe möglich. Von den 56 Patienten, für die zu Beginn der AWB keine Angaben zur kompletten molekularen Remission gemacht worden waren, wurde bei der letzten vorhandenen Untersuchung für 14,3% ein komplettes, für 23,2% kein komplettes Ansprechen dokumentiert (weiterhin keine Angaben für 62,5%).
Wurde statt der letzten vorhandenen Untersuchung der letzte Besuch als Vergleich für die Ausgangssituation herangezogen, dann erhöhten sich die Quoten der fehlenden Angaben deutlich. Dementsprechend sanken sowohl die Quoten der eingetretenen als auch der nicht eingetretenen guten molekularen bzw. kompletten molekularen Remissionen.
Für weitere Details sei auf die Tabellen 1.7.15 bis 1.7.22 im Anhang verwiesen.
3.6. Laborparameter
Die Laborparameter konnten bei jeder Kontrolle dokumentiert werden. In der nachfolgenden Tabelle wurden die wichtigsten statistischen Kennwerte für die Eingangsuntersuchung und die Abschlussuntersuchung nach 24 Monaten sowie die Prä-Post-Differenzen zusammengefasst. Die statistischen Verteilungen aller Kontrollen sowie deren Differenzen zur Eingangs-untersuchung sind im Anhang, Tabelle 1.8.1a bis 1.8.24b enthalten.
Tabelle 20: Laborparameter
Laborparameter Eingangsuntersuchung Abschlussuntersuchung nach 24 Monaten Differenzen zur Eingangsuntersuchung
Anzahl Median Mittelwert ± SD Anzahl Median Mittelwert ± SD Anzahl Median Mittelwert ± SD
Thrombozyten (G/L) 133 332 461± 469 115 193 213 ± 94 113 -98 -255 ± 479
Hämoglobin (g/dl) 134 13,0 13,1 ± 1,8 116 12,4 13,1 ± 5,2 115 -0,6 -0,1 ± 5,3
Leukozyten (G/L) 133 27,0 39,1 ± 46,9 116 5,6 7,0 ± 11,0 114 -19,3 -31,9 ± 50,5
Neutrophile 69 0,66 0,62 ± 0,22 60 0,62 0,62 ± 0,14 38 -0,05 -0,05 ± 0,25
Stabkernige 63 0,05 0,08 ± 0,08 22 0,00 0,05 ± 0,13 21 -0,06 -0,04 ± 0,16
Segmentkernige 73 0,56 0,52 ± 0,20 37 0,56 0,55 ± 0,18 33 0,00 -0.03 ± 0,22
Eosinophile 95 0,02 0,03 ± 0,02 67 0,03 0,03 ± 0,02 59 0,00 0,00 ± 0,03
Basophile 93 0,03 0,04 ± 0,03 62 0,00 0,01 ± 0,01 53 -0,03 -0,03 ± 0,04
Monozyten 103 0,05 0,06 ± 0,04 69 0,08 0,08 ± 0,04 64 0,02 0,02 ± 0,05
Lymphozyten 112 0,11 0,14 ± 0,12 79 0,25 0,27 ± 0,10 73 0,11 0,13 ± 0,12
Erythrozyten (T/L) 114 4,0 4,0 ± 0,7 89 3,8 3,8 ± 0,5 86 -0,3 -0,3 ± 0,7
Hämatokrit (L/L) 123 0,38 0,38 ± 0,06 104 0,36 0,36 ± 0,04 100 -0,02 -0,03 ± 0,05
GOT (U/l) 93 29,0 31,8 ± 13,6 72 27,0 29,5 ± 12,8 62 -3,0 -3,5 ± 14,9
GPT (U/l) 103 24,0 28,5 ± 15,9 84 20,5 25,0 ± 15,8 68 -4,0 -5,1 ± 18,5
Gamma-GT (U/l) 99 38,0 49,9 ± 48,6 79 21,0 29,8 ± 32,3 68 -15,0 -22,8 ± 32,9
Alk. Phosph. (U/l) 96 75,0 83,8 ± 38,9 72 69,0 73,2 ± 25,6 61 -8,0 -12,7 ± 31,2
Kreatinin (µmol/l) 116 92,4 93,2 ± 25,1 89 97,2 101,1 ± 28,8 81 3,0 8,8 ± 29,0
Harnstoff (mmol/l) 45 5,9 6,7 ± 2,7 38 5,2 5,5 ± 1,8 26 -0,2 -0,6 ± 3,0
Harnsäure (µmol/l) 101 393 404 ± 150 72 302 313 ± 101 62 -60 -79 ± 159
Kalium (mmol/l) 86 4,5 4,5 ± 0,6 63 4,3 4,3 ± 0,7 51 0,0 -0,1 ± 0,8
Serumprotein (g/l) 54 71,5 70,2 ± 7,4 36 67,6 67,7 ± 5,0 26 -3,4 -3,9 ± 6,7
Bilirubin (µmol/l) 87 8,6 10,2 ± 5,8 60 8,6 9,9 ± 7,1 51 0,5 0,4 ± 8,0
CRP (mg/l) 39 9,1 24,0 ± 38,3 21 3,0 5,5 ± 7,0 15 0,0 -10,1 ± 23,8
Glucose (mmol/l) 51 5,6 6,3 ± 2,7 27 5,0 5,9 ± 2,3 21 0,2 -0,4 ± 2,4
(Quelle: Tabellen 1.8.1a bis 1.8.24b)
Die deutlichen Veränderungen bei den Thrombo- und Leukozyten wurden bereits in Abschnitt 3.5.2 besprochen. Bei den meisten anderen Laborparametern wiesen die mittleren Prä-Post-Differenzen keine klinisch relevanten Veränderungen auf, sondern lagen im physiologischen Schwankungsbereich. Bei den Lymphozyten konnte sowohl für den Median als auch Mittelwert ein deutlicher Anstieg verzeichnet werden, während die Gamma-GT und Harnsäure-Werte abnahmen.
Zu beachten ist, dass die Interpretationsfähigkeit der Resultate der Laborparameter aufgrund zum Teil stark reduzierter Fallzahlen eingeschränkt ist.
Ergebnisse zur Sicherheit
Bei 22,8% der Patienten wurde im Verlauf eine hämatologische, bei 27,2% eine nicht-hämatologische Toxizität der Therapie festgestellt. Insgesamt traten 304 unerwünschte Ereignisse bei 71 Patienten (52,2%) auf. Bei 12,2% dieser Ereignisse handelte es sich um schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen, 60,5% wurden als nicht schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen eingestuft. In 16,4% handelte es sich um schwerwiegende bzw. in 9,5% um nicht-schwerwiegende unerwünschte Ereignisse ohne Kausalzusammenhang mit der Therapie. Die meisten Ereignisse traten in der System Organ Class „Blood and lymphatic system disorders“ auf, gefolgt von den Organsystemklassen “General disorders and administration site conditions“ und „Gastrointestinal disorders“. Auf Preferred Term-Ebene wurden am häufigsten Ereignisse wie „Thrombocytopenia“ bzw. „Anaemia“ genannt‚ gefolgt von „Nausea“, „Oedema“ und „Eyelid oedema“. Mit wenigen Ausnahmen wurden diese Symptome fast immer als UAW oder SUAW eingestuft.
Sieben Patienten sind während der AWB verstorben. Bei zwei von ihnen wurde ein Zusammenhang mit der Therapie für möglich gehalten.
Ergebnisse zu anderen Parametern
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse der NIS zeigen, dass Glivec bei älteren Patienten mit und ohne Vorbehandlung eine wirksame, verträgliche und sichere Therapie darstellt.