Impfstoffforschung und -produktion: Europa ist führend
Die großen westlichen Impfstoffunternehmen haben 71% ihrer Aufwände für industrielle Impfstoffforschung und -entwicklung und sogar 80% ihrer weltweiten Produktion in Europa konzentriert. Von der europäischen Produktion werden 86% exportiert – mehr als die Hälfte davon für humanitäre Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Diese Zahlen hat die Fachgruppe Vaccines Europe im Europäischen Pharmaverband EFPIA 2016 veröffentlicht. Sie unterstreichen: In keinem Sektor der Pharmaindustrie ist die Vorreiterrolle Europas ausgeprägter als in diesem.
Europäische Standorte für Impfstoffforschung und -produktion
Unternehmen betreiben Produktionsstätten und Forschungslabors in zahlreichen europäischen Ländern (vgl. Karte), darunter auch in Deutschland. Insgesamt haben die Vaccines Europe-Mitglieder 23 Produktionsstandorte in Europa. Damit tragen sie weltweit zum Schutz vor Infektionskrankheiten bei. Indem 54% der produzierten Impfstoffe an Hilfsorganisationen wie etwa die Gavi, die Impfallianz gehen, soll der Zugang zu Impfstoffen in Entwicklungsländern verbessert werden.
Karte als PDF herunterladen (Stand September 2019)
Forschung und Produktion von Impfstoffen in Deutschland
In Deutschland werden insbesondere Impfstoffe gegen Grippe, Frühsommer-Hirnhautentzündung (FSME), Diphtherie, Keuchhusten, Tollwut, Ebola und seit 2020 auch Covid-19 produziert, zudem Adjuvantien für die Impfstoffproduktion weltweit. Eine Anlage zur Produktion eines Dengue-Impfstoffs, der noch in Entwicklung ist, steht bereit. Zudem gibt es Produktionsanlagen für Vektorviren-Impfstoffe gegen Covid-19 und Komponenten für noch in Entwicklung befindliche DNA-basierte Impfstoffe.