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DiGA Watchlist 06/2023

In diesem Monat gibt es keine neuen DiGA-Aufnahmen, allerdings entwickelt sich sonst einiges rund um die digitalen Anwendungen – sowohl national als auch international. Neben einem entstehenden Erstattungsweg in Frankreich hat nun auch Österreich angekündigt, die DiGA zu importieren

Übersicht zu Anträgen und Aufnahmen im Vergleich zum Vormonat

Anträge auf vorläufige Aufnahme:
137
Anträge auf dauerhafte Aufnahme:
39
Abgelehnte Aufnahme:
15
Vorläufige Aufnahmen:
29
Dauerhafte Aufnahmen:
18
Zurückgezogene Aufnahmen:
95
*zum Vormonat

DiGA-Aufnahmen im Zeitverlauf

Im vergangenen Monat ist keine neue DiGA aufgenommen worden – zum ersten Mal seit Sommer 2022. Lediglich Oviva gelang die Umwandlung von der vorläufigen in eine dauerhafte Aufnahme. Die nächsten Entscheidungen stehen für HelloBetter ratiopharm, Nichtraucherhelden und optimune an.

DiGA nach Indikation

HelloBetter konnte für zwei seiner DiGA die Preisverhandlungen abschließen. Für die DiGA gegen Vaginismus liegt der verhandelte Preis bei 235,00 €/ 90 Tage und für die DiGA gegen Panik bei 230,00 €/ 90 Tage (beide zuvor bei 599,00 €/ 90 Tage).

Update

Weiterhin gibt es keine vorläufige DiGA, die eine dauerhafte Aufnahme ohne eine Verlängerung der Erprobungszeit geschafft hat. Jüngstes Beispiel ist die Brustkrebs-DiGA Pink!, deren Erprobungszeitraum um vier Monate auf den 26.10.2023 ausgeweitet wurde (ursprünglich 27.06.2023).

Nach einem Vortrag auf einer Veranstaltung des Chaos Computer Clubs (CCC) hat das BfArM angekündigt, mehrere DiGA auf Bibliotheken-Tracker und Netzverbindungen zu prüfen, um sicherzustellen, dass keine Daten an Dritte übermittelt werden. (YT-Link)

Immer wieder drehen sich öffentliche Diskussionen um die Bekanntheit und Nutzung von DiGA. Eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov im Auftrag des Handelsblatt Inside evaluiert unter 607 Befragten ab 18 Jahren die Frage: „Kennen und nutzen Sie DiGA?“. Die Antworten zeigen, dass DiGA-Hersteller und Gesundheitspolitik weiter in die allgemeine Aufklärung rund um die neue Therapieform investieren werden müssen. Mehr als 60 Prozent der Befragten hatte noch nicht von DiGA gehört.

Nach Deutschland, Belgien und Frankreich plant nun auch Österreich einen Erstattungsweg für digitale Gesundheitsanwendungen zu implementieren – auch hier sollen sie unter dem Namen DiGA geführt werden. Der im letzten Monat vorgestellte Digital Austria Act schafft die Grundlage. Auch in Frankreich hat das DiGA- Pendant PECAN (Prise en charge anticipée) einen weiteren Meilenstein absolviert: Seit April 2023 ist das Antragsportal (teilweise) geöffnet, auch wenn bisher nicht alle Details zum Verfahren bekannt sind.

DiGA Meilensteine

Während dem DiGA-Markt in Zukunft wieder Meilensteine bevorstehen werden, verzeichnete im letzten Monat vor allem der Hersteller HelloBetter einen wichtigen Schritt. Das Hamburger Unternehmen konnte seine Series A Finanzierungsrunde um weitere 7 Mio. Euro aufstocken und will dieses Kapital nutzen, um neben Deutschland auch die Expansion in die USA (FDA Breakthrough Device Designation für HelloBetter Panik) und nach Frankreich voranzutreiben. Insbesondere der aktuell in Frankreich entstehende Erstattungsweg für digitale Anwendungen – PECAN – ist dabei für den Hersteller von Interesse (Link).

27.05.2020

Einreichen des 1. DiGA-Antrags:
Seit dem 27.05.2020 können DiGA-Hersteller einen Antrag auf Aufnahme in das BfArM-Verzeichnis stellen. Der erste Antragssteller ist nicht offiziell bekannt. Zum BfArM-Verzeichnis

24.02.2021

Erste durch Pharma vertriebene DiGA:
Für deprexis verantwortet mit Servier Deutschland erstmals ein Pharmakonzern die Vermarktung einer DiGA. Über deprexis

16.12.2021

Ergänzung der Rahmenvereinbarung durch Höchstbeträge und Schwellenwerte Link

Q1 2022

Gründung der gemeinsamen Stelle aus GKV-SV und Herstellerverbänden.

01.03.2022

DiGA können auch im stationären Sektor verordnet werden:
Nachdem der Rahmenvertrag „Entlassmanagement“ aktualisiert wurde, ist seit einigen Monaten die Verordnung von DiGA im Entlassmanagement möglich. Zum Rahmenvertrag

Q2 2022

Gruppenzuordnung abgeschlossen


Zeiträume und Preise

Taschenrechner und Handy

Mit zunehmender Anzahl von gelisteten DiGA kristallisieren sich vermehrt Unterschiede heraus. Auch wenn die Verordnungsdauer von DiGA immer 90 Tage beträgt, weicht die angegebene Mindestnutzungsdauer hiervon teilweise ab und variiert zwischen zwei bis zwölf Monaten. Auch die Preisgestaltung ist hiervon betroffen und die Hersteller wählen zwischen einer Vergütung pro 90 Tagen oder einer Einmallizenz (entspricht 365 Tagen). Teilweise entstehen zusätzliche Kosten für Hardware oder ein reduzierter Preis für eine Folgeverordnung.

Bei den meisten DiGA stimmt die angegebene Mindestnutzungsdauer mit dem Verordnungszeitraum überein. Hersteller können davon abweichen, müssen die längere Nutzungsdauer aber auch beim Nachweis der klinischen Evidenz berücksichtigen. Die Mehrheit der Hersteller gibt ihre Preise aktuell als Preis pro 90 Tage an. Auch alle verhandelten Preise sind auf 90 Tage angelegt. Lediglich fünf Herstellerpreise sind Einmallizenzen und benötigen somit keine Folgeverordnung.

Die Mehrheit der Hersteller gibt ihre Preise aktuell als Preis pro 90 Tage an. Auch alle verhandelten Preise sind auf 90 Tage angelegt. Lediglich fünf Herstellerpreise sind Einmallizenzen und benötigen somit keine Folgeverordnung.

Bei der Betrachtung des Preisniveaus ist es wichtig, zwischen verhandelten Preisen und Herstellerpreisen zu unterscheiden. Auch bei den Einmallizenzen handelt es sich bisher um frei durch die Hersteller festgelegte Preise. Verhandelt wurden bisher 14 Preise. (Einmallizenz: Durchschnitsspreis 744 Euro).

Eine interessante Preisbetrachtung ist die Analyse der Tagespreise. Hierbei wird für eine Einmallizenz eine Dauer von 365 Tagen angenommen.

DiGA Watchlist 06/2023

In diesem Monat gibt es keine neuen DiGA-Aufnahmen, allerdings entwickelt sich sonst einiges rund um die digitalen Anwendungen – sowohl national als auch international. Neben einem entstehenden Erstattungsweg in Frankreich hat nun auch Österreich angekündigt, die DiGA zu importieren