
DiGA Watchlist 09/2023
In diesem Monat sind erstmals genauso viele DiGA vorläufig wie dauerhaft gelistet – nämlich jeweils 24 Anwendungen. Um eine Übersicht zu erhalten, haben wir die zeitliche Entwicklung in der aktuellen Ausgabe zusammengestellt. Dieses neue Verhältnis wurde durch die Umwandlung in die dauerhafte Aufnahme von Mawendo und den beiden Selfapy DiGA gegen Binge-Eating-Störung und Bulimia Nervosa ausgelöst.
Die Diga-Watchlist entsteht in Zusammenarbeit mit Flying Health und erscheint monatlich.

Allen gesetzlich Versicherten in Deutschland stehen grundsätzlich Versorgungsleistungen im Rahmen der Anwendung von digitalen Gesundheitsanwendungen (kurz DiGA) zur Verfügung. Behandelnden ermöglicht das Gesetz, in der Versorgung ihrer Patient:innen, auf alltäglich gebrauchte Medien wie Smartphone und Tablet zurückzugreifen.
Übersicht zu Anträgen und Aufnahmen im Vergleich zum Vormonat
DiGA-Aufnahmen im Zeitverlauf
Erfreulich ist, dass vielen DiGA aktuell der Übergang von einer vorläufigen in eine dauerhafte Aufnahme gelingt. Dahingegen stagniert allerdings die Anzahl der Neuaufnahmen, wodurch sich die Gesamtzahl der gelisteten DiGA kaum verändert.
DiGA nach Indikation
Mit der dauerhaften Aufnahme von Mawendo sind jetzt bereits drei Anwendungen im Bereich Muskel, Knochen und Gelenke dauerhaft gelistet. Die beiden weiteren sind Vivira und Kaia Rückenschmerzen.
Anwendungsform
Bisher gibt es zwei DiGA, die neben der digitalen Anwendung auch eine Hardware-Komponente beinhalten. Bei reflex, einer DiGA bei Gonarthrose, sind es Bewegungssensoren. Bei der Phobie-DiGA Invirto ist eine Art VR-Brille.
Update

Nach der dauerhaften Listung veröffentlichte auch Oviva die Ergebnisse der eigenen Studie. Oviva- Nutzer:innen konnten ihr Gewicht signifikant im Mittel um 3,2 % +/- 3,0 % im Vergleich zum Ausgangsgewicht reduzieren. 37 % konnten die Reduktion halten, 25 % weiter ausbauen. (LINK)

Bisher gibt es zwei DiGA, die neben der digitalen Anwendung auch eine Hardware-Komponente beinhalten. Bei reflex, einer DiGA bei Gonarthrose, sind es Bewegungssensoren. Bei der Phobie-DiGA Invirto ist eine Art VR-Brille.
DiGA Meilensteine
Dem Berliner Hersteller Selfapy ist es für die beiden DiGA gegen Binge-Eating Störung und Bulimia Nervosa zum ersten Mal gelungen eine Erprobungsphase von 12 Monaten zu haben. Überraschend war bereits bei der Aufnahme, dass lediglich eine Erprobungsphase von vier Monaten angegeben war (bis Mai 2023). Die Verlängerung um weitere vier Monate musste nicht vollständig genutzt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Studien bereits bei der vorläufigen Aufnahme weitestgehend abgeschlossen waren, um diesen Zeitplan zu halten.
Einreichen des 1. DiGA-Antrags:
Seit dem 27.05.2020 können DiGA-Hersteller einen Antrag auf Aufnahme in das BfArM-Verzeichnis stellen. Der erste Antragssteller ist nicht offiziell bekannt.
Zum BfArM-Verzeichnis
Erste durch Pharma vertriebene DiGA:
Für deprexis verantwortet mit Servier Deutschland erstmals ein Pharmakonzern die Vermarktung einer DiGA.
Über deprexis
Ergänzung der Rahmenvereinbarung durch Höchstbeträge und Schwellenwerte Link
Gründung der gemeinsamen Stelle aus GKV-SV und Herstellerverbänden.
DiGA können auch im stationären Sektor verordnet werden:
Nachdem der Rahmenvertrag „Entlassmanagement“ aktualisiert wurde, ist seit einigen Monaten die Verordnung von DiGA im Entlassmanagement möglich.
Zum Rahmenvertrag
Gruppenzuordnung abgeschlossen
Entwicklung DiGA

Um die Entwicklung des DiGA-Marktes abzuschätzen, lohnt sich ein Blick auf die Tendenzen bei der Antragsstellung. Hat sich hierbei die Gesamtzahl der gestellten Anträge verändert? Gibt es einen Shift hin zu vorläufigen oder dauerhaften Anträgen? Gleichzeitig ist es wichtig zu sehen, welche Entwicklungen bei den bereits gelisteten DiGA anstehen. Wer muss wann seine Erprobungsphase abschließen? Wann ist also im besten Fall ein Anstieg der dauerhaften Aufnahmen zu erwarten?

Vergleicht man die Anfangszeit des BfArM-Verzeichnisses mit dem aktuellen Stand, fällt auf, dass zu Beginn deutlich mehr Anträge auf dauerhafte Aufnahme gestellt wurden (im letzten Jahr durchschnittlich 22 Prozent dauerhafte Anträge, zuvor 25 Prozent). Auch die Anzahl der Neuanträge ist im Durchschnitt zurückgegangen – mit einem Mittelwert von 3 neuen Anträgen pro Monat im letzten Jahr, im Vergleich zu 5 Anträgen zuvor.

Auch in diesem Jahr haben mehrere DiGA ihre Erprobungsphase verlängert – um jeweils 12 Monate: companion patella, Novego Depression, Cara Care, neolexon, Meine Tinnitus App, Vitadio, optimune und sinCephalea. Um lediglich vier Monate hat PINK! und edupression verlängert. Die Entscheidung über die dauerhafte Aufnahme sollte daher im Oktober 2023 fallen. Die Beispiele zeigen, dass eine vollständige Rekrutierung, Durchführung und Auswertung einer klinischen Studie innerhalb eines Jahres sehr schwierig sind.
Die DiGA Watchlist als Newsletter
Interessieren Sie sich für die neuesten Entwicklungen rund um DiGA? Gemeinsam mit unserem Partner Flying Health hat der vfa die DiGA Watchlist entwickelt. Das Angebot ist kostenlos und bietet aktuelle Insights, Fakten und Zahlen rund um den wachsenden Markt der DiGA.

Mit dem Mail-Abonnement erhalten sie alle vier Wochen die PDF-Version der DiGA-Watchlist mit spannenden Zusatzinfos. Damit sind Sie immer auf dem aktuellsten Stand und direkt zum Monatsanfang mit den neuesten DiGA-Informationen versorgt. Darüber hinaus bietet die PDF-Version weiterführende Informationen.
DiGA Watchlist 09/2023
In diesem Monat sind erstmals genauso viele DiGA vorläufig wie dauerhaft gelistet – nämlich jeweils 24 Anwendungen. Um eine Übersicht zu erhalten, haben wir die zeitliche Entwicklung in der aktuellen Ausgabe zusammengestellt. Dieses neue Verhältnis wurde durch die Umwandlung in die dauerhafte Aufnahme von Mawendo und den beiden Selfapy DiGA gegen Binge-Eating-Störung und Bulimia Nervosa ausgelöst.
Die Diga-Watchlist entsteht in Zusammenarbeit mit Flying Health und erscheint monatlich.

Allen gesetzlich Versicherten in Deutschland stehen grundsätzlich Versorgungsleistungen im Rahmen der Anwendung von digitalen Gesundheitsanwendungen (kurz DiGA) zur Verfügung. Behandelnden ermöglicht das Gesetz, in der Versorgung ihrer Patient:innen, auf alltäglich gebrauchte Medien wie Smartphone und Tablet zurückzugreifen.