
DiGA Watchlist 05/2025
Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe der DiGA-Watchlist!
Nachdem der 4. GKV-SV DiGA Bericht Anfang April veröffentlich wurde, haben wir uns in dieser Ausgabe den Raum genommen, uns die veröffentlichten Daten genauer anzusehen und aufzubereiten. Wir haben einen Blick auf die Verordnungen pro Quartal, die meist genutzten DiGA sowie einige Charakteristiken rund um den DiGA-Markt geworfen.
Die Diga-Watchlist entsteht in Zusammenarbeit mit Flying Health und erscheint monatlich.

Allen gesetzlich Versicherten in Deutschland stehen grundsätzlich Versorgungsleistungen im Rahmen der Anwendung von digitalen Gesundheitsanwendungen (kurz DiGA) zur Verfügung. Behandelnden ermöglicht das Gesetz, in der Versorgung ihrer Patient:innen, auf alltäglich gebrauchte Medien wie Smartphone und Tablet zurückzugreifen.
Übersicht zu Anträgen und Aufnahmen im Vergleich zum Vormonat
Verteilung der verordneten DiGA nach Arztgruppe
Über 40 Prozent aller DiGA-Verordnungen in der Allgemeinmedizin entfielen auf Oviva Direkt (43 %). Platz 2 bis
5 belegen zanadio, deprexis, somnio und Selfapy Depression. Von Fachärzt:innen wurden vorwiegend Vivira (Orthopädie) und Kalmeda (HNO) verordnet. Rechnet man die Oviva Direkt-Verordnungen heraus, würde der Facharzt-Anteil bei ca. zwei Drittel aller Verordnungen liegen (vergleichbar zu Berichtszeitraum 3).
Verordnungen nach Indikation & Geschlecht
Bei den Verordnungen je Indikation und Geschlecht zeigen sich nach wie vor starke Unterschiede. Während bei den onkologischen Erkrankungen nahezu jede Verordnung – insbesondere durch die Indikation Brustkrebs – an eine Frau geht, ist das Verhältnis bei den Erkrankungen des Ohres relativ ausgeglichen. Insgesamt wurden in diesem Berichtszeitraum ca. 71 % der DiGA von Frauen eingelöst.
Eingelöste Codes der TOP-5-DiGA
Das starke Wachstum der eingelösten Verordnungen ist vor allem auf die TOP-5-Hersteller zurückzuführen. Insbesondere Oviva mit der Adipositas-DiGA Oviva Direkt fällt hier noch einmal besonders ins Gewicht (ca. 30 % aller eingelösten Verordnungen), wohingegen zanadio – ebenfalls Hersteller einer Adipositas-DiGA – lediglich um 14 % wuchs.
Erst- und Folgeverordnungen
Der Anteil der Folgeverordnungen variiert zwischen den DiGA und hängt vermutlich von einer Vielzahl von Faktoren ab. Den bisher höchsten Anteil an Folgeverordnungen verzeichnet zanadio mit einem Anteil von fast einem Drittel (im vorherigen Zeitraum: 33,8 %). Oviva Direkt kann den Anteil seiner Folgeverordnungen von 2,6 % auf 17,9 % steigern.
DiGA Dashboard

Seit Anfang Januar fehlt eine gesetzliche Grundlage, damit DiGA-Hersteller die GesundheitsID für die Anmeldung ihrer Nutzer:innen anbieten dürfen. Dadurch ist der Einsatz der GesundheitsID in neuen oder aktualisierten DiGA vorerst unzulässig, obwohl sie eigentlich für Funktionen wie das Einspielen von DiGA-Daten in die ePA vorgesehen ist (Link).

Die randomisierte Studie von GAIA zur digitalen Therapie priovi zeigt eine signifikante Reduktion der Symptome der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Laut Hersteller ist dies die erste wirksame skalierbare Intervention für BPS, die je in einem RCT belegt wurde und markiert damit einen Meilenstein. Die Studie wurde in „The Lancet Psychiatry“ veröffentlicht (Link).

15 Prozent aller gelisteten DiGA bieten ihre Anwendung per App und Webapplikation an.
DiGA Meilensteine
Mit 124.000 Verordnungen im Jahr 2024 hat Oviva Direkt einen Meilenstein erreicht. Eine sechsstellige Anzahl an Verordnungen in einem Jahr hat zuvor kein Hersteller mit einer DiGA erreicht. Spitzenreiter war im letzten Berichtszeitraum zanadio mit insgesamt 56.000 Verordnungen gewesen. Nicht ganz unumstritten ist allerdings das Vorgehen von Oviva: Das Unternehmen mit der Anwendung zur Hilfe gegen Adipositas könnte vor allem aufgrund seiner aggressiven Marketingstrategie so erfolgreich gewesen sein, wie Business Insider berichtete. So soll auch die Wettbewerbszentrale das Start-Up verklagt haben und auch der AOK-Bundesverband spricht von einem „Eingriff in die ärztliche Diagnosestellung und Behandlung“ (Link).
Seit dem 27.05.2020 können DiGA-Herstellereinen Antrag auf Aufnahme in das BfArM-Verzeichnis stellen. Der erste Antragssteller ist nicht offiziell bekannt. Zum BfArM-Verzeichnis
Das DigiG tritt formal in Kraft und bringt somit Änderungen für die DiGA mit sich.
Erstes technisches Konzept zur Verordnung von DiGA per eRezept wird durch die gematik veröffentlicht.
HelloBetter hat als erste deutscher Q3 Hersteller die Listung in einem DiGA- 2024 Fast-Track-Pendant (PECAN, FR)
angestrebt.
Prof. Dr. Jürgen Wasem übernimmt erneut den Vorsitz der DiGA- Schiedsstelle.
HelloBetter und die Sana Kliniken gehen erstmals eine Kooperation dieser Art ein.
Nutzung von DiGA pro Altersgruppe
Die Nutzung von Oviva Direkt im Vergleich zu anderen DiGA steigt mit zunehmendem Alter, insbesondere ab dem Alter 35 und hat ihren Peak in der Altersgruppe 65-69 Jahre. Das Durchschnittsalter liegt bei 51 Jahren.
Die Inanspruchnahme der DiGA zanadio zeigt ein ähnliches Muster wie bei Oviva mit einem Durchschnittalter von 47 Jahren.
ie Inanspruchnahme der DiGA Selfapy Depression zeigt eine leichte Tendenz hin zu jüngeren Personen ( 45 Jahren). Deprexis wird hingegen vorwiegend in einer etwas älteren Zielgruppe genutzt (55-59 Jahre).

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DiGA Watchlist 05/2025
Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe der DiGA-Watchlist!
Nachdem der 4. GKV-SV DiGA Bericht Anfang April veröffentlich wurde, haben wir uns in dieser Ausgabe den Raum genommen, uns die veröffentlichten Daten genauer anzusehen und aufzubereiten. Wir haben einen Blick auf die Verordnungen pro Quartal, die meist genutzten DiGA sowie einige Charakteristiken rund um den DiGA-Markt geworfen.
Die Diga-Watchlist entsteht in Zusammenarbeit mit Flying Health und erscheint monatlich.

Allen gesetzlich Versicherten in Deutschland stehen grundsätzlich Versorgungsleistungen im Rahmen der Anwendung von digitalen Gesundheitsanwendungen (kurz DiGA) zur Verfügung. Behandelnden ermöglicht das Gesetz, in der Versorgung ihrer Patient:innen, auf alltäglich gebrauchte Medien wie Smartphone und Tablet zurückzugreifen.