Behandlung des Eisenmangels bei anämischen Tumorpatienten mit Eisen-Carboxymaltose (ferinject®)
Titel der Studie/Acronym
Behandlung des Eisenmangels bei anämischen Tumorpatienten mit Eisen-Carboxymaltose (ferinject®)
Zielsetzung/Fragestellung
Zielsetzung der nichtinterventionellen Studie ist die Sammlung von Daten zu Effizienz und Sicherheit der intravenösen Eisensubstitution mit ferinject bei anämischen Tumorpatienten in der Routineanwendung.
Die primäre Fragestellung ist: Wie stark und wie schnell steigt der Hämoglobinspiegel bei Behandlung mit ferinject® an?
Indikation
- Anämie mit absolutem oder funktionellem Eisenmangel bei Vorliegen einer aktiven Tumorerkrankung
Wirkstoff
- Eisen-Carboxymaltose (deutsch)
Handelsname(n)
ferinject®
Geplante Anzahl vorgesehener Studienzentren: für die Untersuchung insgesamt
80
Geplante Patientenzahl: für die Untersuchung insgesamt
450
Kontaktperson
Virgin, Garth
Medical Director
Vifor Pharma Deutschland GmbH
Baierbrunner Str. 29
81379 München
Deutschland
Telefon: + 49 89 324918 606
Unternehmen
Vifor Deutschland GmbH
Landsbergerstr. 302
80687 München
Deutschland
Stand der Information
04.11.2011
Status der Studie
Studie bereits abgeschlossen
Zusammenfassung der Ergebnisse
Methodologie
In der Studie wurde anämische Krebspatienten aufgenommen, die mit Eisencarboxymaltose (FCM) behandelt wurde. Patienten hatten einen aktiven Krebserkrankung, FCM wurde nach dem Ermessen der Prüfärzte ohne Dosis- und Häufigkeitsvorgaben verabreicht. Die Anwendung von Eryhtropoetin Stimulierende Agentien (ESA) und Transfusionen waren erlaubt. Patienten wurde über 12 Wochen beobachtet
Analysierte Anzahl der Patienten
619
Diagnose und Einschlußkriterium
Anämie, Aktive Krebserkrankung, > 18 Jahre, erstmalige Therapie mit FCM
Wirkliche Dauer der Studie
20 Monate
Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen
Hb-Wert Veränderung.
Sicherheit
unerwünschte Nebenwirkungen (CTC).
Andere
Transfusionsbedarf.
Methoden
Deskriptive Analyse. Von den 639 registrierten Patienten erhielten 619 mindestens eine FCM-Dosis (Population für die Sicherheitsauswertung). 420 Patienten wurden im Rahmen der Wirksamkeitsanalyse ausgewertet (Hb-Wert innerhalb von 7 Tagen vor oder 3 Tagen nach der ersten FCM-Dosis.
Ergebnisse zur Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen
Der mediane Anstieg des Hb-Wertes war vergleichbar zwischen der Gruppe, die FCM als alleinige Anämietherapie erhalten hatten (1,4 g/dl [0,2; 2,3]) und den Patienten, die eine Kombination aus FCM und ESA erhalten hatten (1,6 g/dl [0,7; 2,4]). Der Anstieg gegenüber dem Ausgangswert war bei beiden Gruppen signifikant (p ≤ 0,0001).
Die Gesamtpopulation und die Gruppe der Patienten, die wegen Transfusionen zensiert wurden, erreichten während der Studie einen ähnlichen medianen Anstieg des Hb-Spiegels (1,4 g/dl [0,2; 2,3] vs. 1,4 g/dl [0,3; 2,3]). Patienten mit einem Ferritin-Ausgangswert < 100 ng/ml erreichten einen Hb-Spiegel > 11 g/dl früher, (Woche 3-4) als Patienten mit einem höherem Ferritin-Ausgangswert (100 - < 500 ng/ml) (Woche 7).
Bei Patienten mit einem Ferritinspiegel ≥ 500 ng/ml stieg der Hb-Wert langsam an, was darauf schließen lässt, dass neben der geringen Eisenverfügbarkeit bei diesen Patienten noch andere Faktoren (z.B. ein verringerter Spiegel des endogenen Erythropoetins) die Erythropoese begrenzt.
Ergebnisse zur Sicherheit
FCM wurde gut vertragen. Möglicherweise oder wahrscheinlich medikamentenbedingte unerwünschte Ereignisse (UE), in erster Linie Übelkeit und Durchfall, wurden von 2,3 % der Patienten (n = 14) angegeben. Es traten drei schwerwiegende UE auf, ein Todesfall nach einer möglicherweise medikamenten-bedingten Ateminsuffizienz und zwei wahrscheinlich nicht medikamentenbedingte Ereignisse in Form von Tachykardie und Dyspnoe.
Ergebnisse zu anderen Parametern
Nach der ersten FCM-Gabe ging der Anteil der Patienten, bei denen Transfusionen erforderlich waren, von 14 % in der 1. bis 4. Woche nach der ersten FCM-Gabe auf 9 % in der 5. bis 12. Woche zurück.
Schlussfolgerungen
Nach 5-wöchiger routinemäßiger Behandlung von anämischen Krebspatienten führte FCM zu einer signifikanten Erhöhung und Stabilisierung des medianen Hb-Spiegels im Bereich von 11-12 g/dl.
Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die alleinige Gabe von i.v. Eisen für die Anämie-behandlung von Krebspatienten mit absolutem oder funktionellem Eisenmangel eine Bedeutung hat.