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ML28120 / KORALLE: Avastin® first-line beim metastasierten kolorektalen Karzinom

Titel der Studie/Acronym

ML28120 / KORALLE: Avastin® first-line beim metastasierten kolorektalen Karzinom

Zielsetzung/Fragestellung

Das Ziel dieser Nichtinterventionellen Studie (NIS) (entsprechend §4 (23) AMG) ist die Dokumentation und Analyse der Wirksamkeit und Sicherheit in der Gesamtpopulation und in Subgruppen von Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom, bei denen sich der Arzt für eine Erstlinientherapie mit Avastin® in Kombination mit einer Fluoropyrimidine-basierten Chemotherapie entschieden hat.
Über die primäre Fragestellung hinaus werden Entscheidungsfaktoren zur Therapie und nähere Informationen zum Therapieverlauf erfasst.

Indikation

  • metastasiertes Kolorektalkarzinom

Wirkstoff

  • Bevacizumab (deutsch)

Handelsname(n)

Avastin®

Studie von Zulassungsbehörde gefordert oder von G-BA oder anderer Institution empfohlen

Nein

Studientyp

Vergleichende Untersuchung

Art der Studienzentren

Klinik, Praxis/niedergelassener Bereich

Untersuchung wird nur in D durchgeführt

Ja

primäre Zielgröße(n)

Primäre Fragestellung
Das primäre Ziel der Studie ist es, in a priori definierten Subgruppen das mediane progressionsfreie Überleben im deutschen Praxisalltag zu bestimmen. Die Sub-gruppen sind:
• Patienten mit Leber- und/oder Lungenmetastasen, potenziell resektabel nach Ansprechen auf eine systemische Therapie und klinisch operabel
• Patienten mit tumorbedingten Symptomen, Risiko für (Organ)-Komplikationen oder rascher Progression, bei denen eine rasche Proliferationskontrolle notwendig ist
• „asymptomatische“ Patienten (indolenter Tumor) ohne Option auf Metastasenresektion (kein Remissionsdruck), bei denen eine Proliferationskontrolle das Ziel darstellt:
• Mit Kombinations-Chemotherapie
• Mit Mono-Chemotherapie
• ohne Klassifizierung

sekundäre Zielgröße(n)

Sekundäre Fragestellungen
Um über die primäre Fragestellung hinaus weitere Einflussfaktoren und nähere Informationen zum Therapieverlauf zu erfassen, werden folgende Fragestellungen spezifiziert:
• Welches sind die Entscheidungsfaktoren und Patientenmerkmale für eine Therapie mit Avastin®?
• Wird im klinischen Alltag das in den aktuellen Leitlinien abgebildete Therapieziel-orientierte Stratifikationssystem umgesetzt? Wer entscheidet das Therapieziel (z.B. behandelnder Onkologe, Vorstellung im Tumorboard, u.a.)? Was ist das klinische Therapieziel bei Patienten, die in der Erstlinientherapie mit Avastin® behandelt werden? Wie unterscheiden sich die einzelnen Gruppen hinsichtlich Patientenmerkmalen, der klinischen Ausgangssituation, der weiteren Therapiekontrolle sowie dem weiteren Therapieverlauf?
• Wie wirksam ist die Kombinationstherapie mit Avastin® gemessen an Gesamtansprechrate und zeitlichen Verlaufsparametern (medianes progressions-freies Überleben, medianes Gesamtüberleben, Ansprechrate) in der täglichen Routine?
1. im Gesamtkollektiv
2. in definierten Untergruppen, welche sich definieren durch:
• Therapeutische Zielsetzung
• Begleitende Chemotherapie-Regime (Monochemotherapie vs. Kombinationschemotherapie; Irinotecan-basierte Therapie vs. Oxaliplatin-basierte Therapie)
• Prognostische Faktoren zu Behandlungsbeginn und im Therapieverlauf
• Alter der Patienten (≤ 70 Jahren vs. 70 bzw. ≤ 75 vs 75 Jahre)
• Performance-Status nach ECOG
• Komorbiditätsindex nach Charlson
• Begleitmedikation (Thrombozytenaggregationshemmer, Antikoagulanzien, Statine, nicht-steroidale Antiphlogistika,
Metformine)
• KRAS-Status (KRAS WT vs. KRAS MUT)
• BRAF-Status (BRAF WT vs. BRAF MUT
• Metastasierungsstatus, insbesondere Metastasenlokalisation
• Primäre/sekundäre Metastasenresektion
• Folgetherapien
• Welche Dosierungen, Medikamentenkombinationen und Applikationsschemata von Avastin® kommen in der routinemäßigen Praxis zum Einsatz? Wie unterscheiden sich diese hinsichtlich des primären Therapieziels?
• Treten bei den in der Praxis angewendeten Therapieschemata bisher noch nicht erfasste unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf?
• Sind berichtetes Nebenwirkungsprofil und -frequenz von Avastin® vergleichbar mit dem/der bisher beschriebenen Nebenwirkungsprofil/-frequenz:
1. im Gesamtkollektiv
2. in definierten Untergruppen (s. oben)
• Welche Gründe führen zu einer Behandlungsmodifikation oder zum Behandlungsabbruch von Avastin® bzw. der begleitenden Chemotherapie?
• Hat die relative Dauer der Avastin®-Therapie Einfluss auf den Therapieerfolg (Therapie mit Avastin® bis Progress vs. vorzeitiger Therapieabbruch)?
• Mit welchen kumulativen Gesamtdosen von Avastin® wird therapiert?
• Wie wirksam ist die Therapie mit Avastin® hinsichtlich sekundärer Metastasenresektion beispielsweise gemessen an Resektionsrate und pathologischen Kriterien? Wie ist das chirurgische Ergebnis und welche Komplikationen treten auf?
• Welche Gründe führen dazu, dass Patienten der Gruppe 2 der Leitlinien (Patienten mit Leber- und/oder Lungenmetastasen, potenziell resektabel nach Ansprechen auf eine systemische Therapie und klinisch operabel ), welche mit Avastin® und Chemotherapie behandelt werden, im klinischen Alltag nicht reseziert werden?
• Welche Folgetherapien erhalten Patienten nach einer first-line Therapie mit Avastin®? Wie unterscheiden sich Patientengruppen mit unterschiedlichen Folgetherapien hinsichtlich zeitlicher Verlaufsparameter (medianes progressionsfreies Überleben/Therapielinie, medianes Gesamtüberleben, Ansprechrate) in der täglichen Routine?
• Wie ist die Bewertung der Therapie durch den Arzt im Vergleich zu seinen Erwartungen?

Angaben zur Fallzahlbegründung

Geplante Anzahl an Patienten: 3000
Das primäre Ziel der Studie ist, in folgenden Subgruppen das mediane progressionsfreie Überleben in der Erstlinientherapie im deutschen Praxisalltag zu bestimmen. Dazu wird das nichtparametrische zweiseitige 95%-Konfidenzintervall nach Brookmeyer und Crowly (1982) bestimmt, wobei die Länge des 95%-Konfidenzintervalls ±20% der entsprechenden Schätzung nicht überschreiten soll.
Entsprechend dazu wird die benötigte Fallzahl abgeleitet, wobei ein Brookmeyer-Crowley Test zum zweiseitigen Signifikanzniveau von 5% mit 80% Power angenommen wird. Ferner wird angenommen, dass aufgrund der repräsentativen Auswahl der entsprechenden Patienten, der Schätzer mit bereits publizierten Werten für das mediane progressionsfreie Überleben nicht wesentlich differiert. Bedingt durch die 4 Subgruppen entsteht ein multiples Testproblem. Um die ‚Family wise error rate‘ (FWER, die Wahrscheinlichkeit für wenigstens einen Fehler I. Art), zu kontrollieren, werden die Schätzungen hierarchisch nach absteigender Prävalenz gestuft (d.h. zuerst Subgruppe (SG) 3 Kombinations-Chemotherapie, dann Subgruppe 1, dann Subgruppe 4, dann Subgruppe 2 schließlich Subgruppe 3 Mono-Chemotherapie). Damit ist die Schätzung inferentiell bis zu der Subgruppe, bei der das untere Ende des Konfidenzintervalles die Null beinhaltet, d.h. es u.U. keinerlei PFS-Zugewinn gibt. In diesem Fall sind alle folgenden Konfidenzintervalle lediglich als deskriptiv zu interpretieren.
Subgruppe 1: Patienten mit Leber- und/oder Lungenmetastasen, potenziell resektabel nach Ansprechen auf eine systemischeTherapie und klinisch operabel.
Medianes progressionsfreies Überleben: 12 bis 17 Monate, es wird der ungünstigere Wert von 12 Monaten gewählt.
Benötigte Fallzahl: 12 Monate 304 Patienten

Subgruppe 2: Patienten mit tumorbedingten Symptomen, Risiko für (Organ)-Komplikationen oder rascher Progression, bei denen eine rasche Proliferationskontrolle notwendig ist.
Medianes progressionsfreies Überleben: Eine Meta-Analyse von Sargent el al. (2009) [68] bietet die beste wissenschaftliche Grundlage, um eine Abschätzung hinsichtlich des medianen PFS für diese Patientengruppe zu treffen. Es wird ein konservativer Wert von 6 Monaten angenommen.
Benötigte Fallzahl: 6 Monate 340 Patienten

Subgruppe 3: „asymptomatische“ Patienten (indolenter Tumor) ohne Option auf Metastasenresektion (kein Remissionsdruck), bei denen eine Proliferationskontrolle das Ziel darstellt.
Medianes progressionsfreies Überleben: Kombinations-Chemotherapie, 9 bis 16 Monate, es wird der ungünstigere Wert von 9 Monaten gewählt.
Benötigte Fallzahl: 9 Monate 333 Patienten
Medianes progressionsfreies Überleben: Mono-Chemotherapie, 9 Monate.
Benötigte Fallzahl: 9 Monate 333 Patienten

Subgruppe 4: ohne Klassifizierung.
Medianes progressionsfreies Überleben: Es wird davon ausgegangen, dass eine Verteilung von Subgruppen entsprechend der S3-Leitlinien vorliegt. Dementsprechend wird ein konservativer Wert von 9 Monaten angenommen.
Benötigte Fallzahl: 9 Monate 333 Patienten

Geplante Anzahl vorgesehener Studienzentren: für die Untersuchung insgesamt

350

Geplante Anzahl vorgesehener Studienzentren: Anzahl in Deutschland

350

Geplante Patientenzahl: für die Untersuchung insgesamt

3000

Geplante Patientenzahl: Anzahl in Deutschland

3000

Geplante Patientenzahl pro Praxis/Zentrum

30

Vergleichsgruppen: Therapie(n)/Prozedur(en)

Subgruppe 1: Patienten mit Leber- und/oder Lungenmetastasen, potenziell resektabel nach Ansprechen auf eine systemischeTherapie und klinisch operabel.
Medianes progressionsfreies Überleben: 12 bis 17 Monate, es wird der ungünstigere Wert von 12 Monaten gewählt.
Benötigte Fallzahl: 12 Monate 304 Patienten

Subgruppe 2: Patienten mit tumorbedingten Symptomen, Risiko für (Organ)-Komplikationen oder rascher Progression, bei denen eine rasche Proliferationskontrolle notwendig ist.
Medianes progressionsfreies Überleben: Eine Meta-Analyse von Sargent el al. (2009) [68] bietet die beste wissenschaftliche Grundlage, um eine Abschätzung hinsichtlich des medianen PFS für diese Patientengruppe zu treffen. Es wird ein konservativer Wert von 6 Monaten angenommen.
Benötigte Fallzahl: 6 Monate 340 Patienten

Subgruppe 3: „asymptomatische“ Patienten (indolenter Tumor) ohne Option auf Metastasenresektion (kein Remissionsdruck), bei denen eine Proliferationskontrolle das Ziel darstellt.
Medianes progressionsfreies Überleben: Kombinations-Chemotherapie, 9 bis 16 Monate, es wird der ungünstigere Wert von 9 Monaten gewählt.
Benötigte Fallzahl: 9 Monate 333 Patienten
Medianes progressionsfreies Überleben: Mono-Chemotherapie, 9 Monate.
Benötigte Fallzahl: 9 Monate 333 Patienten

Subgruppe 4: ohne Klassifizierung.
Medianes progressionsfreies Überleben: Es wird davon ausgegangen, dass eine Verteilung von Subgruppen entsprechend der S3-Leitlinien vorliegt. Dementsprechend wird ein konservativer Wert von 9 Monaten angenommen.
Benötigte Fallzahl: 9 Monate 333 Patienten

Beginn der Studie

15.12.2012

Geplante Beobachtungsdauer je Patient

30 Monate

Geplante Dauer der Studie

62 Monate

Studiennummer

ML28120

Kontaktperson

Dr. Westhoff, Britta

Medical Manager Avastin

Roche Pharma AG

Emil Barell Str. 1

79630 Grenzach-Wyhlen

Deutschland

britta.westhoff@roche.com

Telefon: 07624142526

Unternehmen

Roche Pharma AG

Emil-Barell-Str. 1

79639 Grenzach-Wyhlen

Deutschland

Stand der Information

29.05.2020

Status der Studie

Studie bereits abgeschlossen