Corona-Impfstoffe für Auffrisch-Impfungen in Herbst und Winter 2023/24
Für Auffrischimpfungen gegen Covid-19 sind mittlerweile angepasste Versionen mehrerer Covid-19-Impfstoffe zugelassen oder in Entwicklung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Auffrisch-Impfungen für bestimmte Personengruppen.

Auch wenn es seit einigen Monaten in Deutschland nur noch selten zu schweren Verläufen aufgrund von Covid-19-Infektionen kommt, ist die Krankheit nicht aus der Welt. Dementsprechend wird Menschen in bestimmten Bevölkerungsgruppen von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut empfohlen, den eigenen Immunschutz – vorzugsweise im Herbst – durch eine Auffrischimpfung verstärken zu lassen. Dabei geht es ihr konkret um "Personen mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe (Personen im Alter ≥ 60 Jahre, Personen ab dem Alter von 6 Monaten mit relevanten Grundkrankheiten, Bewohner:innen in Einrichtungen der Pflege), einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko (medizinisches oder pflegerisches Personal) sowie Familienangehörigen und engen Kontaktpersonen von Personen unter immunsuppresiver Therapie, die durch eine COVID-19-Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können". In der Regel soll, so die Empfehlung, der Abstand zum letzten Antigenkontakt (Impfung oder Erkrankung) mindestens 12 Monate betragen.
Die EMA, die WHO und mehrere andere Institutionen haben den Impfstoffherstellern mitgeteilt, dass sie Impfstoffe für diesen Zweck an eine Variante aus der Varianten-Gruppe Omicron XBB.1 anpassen sollen. Die FDA hat das für die USA auf die Variante Omikron XBB.1.5 konkretisiert.
Welcher Impfstoff mittlerweile zugelassen ist und welche anderen noch dazu kommen könnten, zeigt die folgende Tabelle.
Unternehmen, Institut oder Konsortium | Name des Impfstoffs | Impfstoff-Typ | Entwicklungs-Status bzgl. EU | Entwicklungs-Status bzgl. USA |
BioNTech / Pfizer (D / USA) | BNT162b2 (adaptiert an XBB.1.5) | monovalenter mRNA-Impfstoff mit mRNA für das Spikeprotein von XBB.1.5 | in der EU zugelassen seit 31.08.2023 | zugelassen seit 11.09.2023 |
Moderna (USA) | mRNA-1273.815 | monovalenter mRNA-Impfstoff mit mRNA für Spikeprotein von XBB.1.5 | in der EU zugelassen nach Zulassungsempfehlung der EMA | zugelassen seit 11.09.2023 |
Novavax (USA) | NVX-CoV2373 (adaptiert an XBB.1.5) | proteinbasierter Impfstoff mit Antigen von Omikron XBB.1.5 und mit Adjuvans Matrix-M | Genehmigungsantrag in Vorbereitung | Empfehlung des CDC Advisory Committee für Zulassung erteilt; Zulassung steht noch aus. |
Quellen: Pressemitteilungen und Websites der genannten Unternehmen
Alle drei Impfstoffe sind keine Neuentwicklungen, sondern angepasste Versionen von bereits zugelassenen Impfstoffen, die bei den Zulassungsbehörden nur ein Genehmigungsverfahren durchlaufen müssen und nicht das umfangreiche Zulassungsverfahren, wie es für völlig neue Produkte erforderlich wäre. Konkret ist diesen Impfstoffen nur die proteinkodierende Sequenz in der mRNA (bei BioNTech/Pfizer und Moderna) bzw. der genaue Aufbau des Spike-Antigens (bei Novavax) an die Variante XBB.1.5 angepasst. Bei den übrigen Bestandteilen und beim Herstellungsverfahren unterscheiden sich die neuen Impfstoffversionen nicht von den bisherigen Impfstoffen dieser Hersteller.
Bislang hat noch kein anderer Hersteller zu erkennen gegeben, dass er Impfstoff-Varianten oder neue Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 XBB.1.5 in der EU auf den Markt bringen will.