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Unternehmen forschen an hunderten Arzneien gegen Volkskrankheiten

Wissenschaftler untersucht am Computer einen möglichen Wirkstoff (Foto: Boehringer Ingelheim)Bis 2009 könnten sich die Therapiemöglichkeiten für etliche Krankheiten erheblich verbessern. Wirksamere Medikamente zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels für Diabetiker, Medikamente gegen Multiple Sklerose, die nicht mehr gespritzt werden müssen, sechs neue Antibiotika und elf neue AIDS-Präparate sind nur einige Highlights unter den insgesamt 316 Arzneimittelprojekten der forschenden Arzneimittelhersteller, die bis 2009 mit einer Zulassung abschließen könnten. Das zeigt eine aktuelle Umfrage, die der VFA unter seinen Mitgliedsunternehmen durchgeführt hat.

Der Studie zufolge dürften sich auch die Vorbeugungsmöglichkeiten erheblich erweitern, denn es dürften unter anderem Impfstoffe gegen Gebärmutterhalskrebs, Gürtelrose und Infektionen mit Rota-Viren, die schweren Durchfall hervorrufen, herauskommen. Das zeigt, so der Vorstandsvorsitzende des VFA, Dr. Dr. Andreas Barner, dass die VFA-Unternehmen produktiv und innovativ sind.

Die Projekte konzentrieren sich größtenteils auf schwere und lebensbedrohlich Krankheiten: 19 Prozent betreffen Krebserkrankungen, 13 Prozent Infektionskrankheiten; 12 Prozent Herz-Kreislauf-Erkrankungen; 12 Prozent entzündliche Erkrankungen, zu denen Allergien, Asthma, Gelenkrheuma, Multiple Sklerose und die Darmerkrankung Morbus Crohn zählen. 16 Projekte (5 Prozent) entfallen auf eine einzige Krankheit: Diabetes Typ 2, den so genannten Altersdiabetes.

Gegen bakterielle Infektionen sind bis 2009 gleich sechs neue Antibiotika in Entwicklung, darunter mehrere, die sich ausdrücklich gegen Keime richten, welche gegen ältere Antibiotika resistent geworden sind.
Binnen der nächsten vier Jahre könnte es zudem gleich 23 neue Therapien gegen Krankheiten geben, die so selten sind, dass sie weniger als fünf von 10.000 EU-Bürgern betreffen. Dazu zählen neben Erbkrankheiten wie Sichelzellanämie auch seltene Krebserkrankungen wie das hypereosinophile Syndrom.

Entwicklungsländer könnten insbesondere von sechs Medikamenten gegen Malaria und andere Tropenkrankheiten, zwei gegen Tuberkulose, elf neuen HIV-Präparaten und den Schutzimpfungen gegen Rota-Viren profitieren, die in der Dritten Welt jährlich rund einer halbe Million unterernährten Kindern das Leben kosten.

Der VFA hat alle diese Projekte in seiner in Neuauflage erschienenen Broschüre "Forschung für das Leben" zusammengestellt. Die Broschüre erläutert zudem allgemeinverständlich Trends in der Arzneimittelforschung, die Auswirkungen bis in das kommende Jahrzehnt haben dürften. Sie erklärt, wie ein neues Arzneimittel erfunden und erprobt wird, um schließlich - nach durchschnittlich 12 Jahren - in die Apotheken zu kommen. Sie verdeutlicht schließlich, welche wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Arzneimittelforschung nötig sind und was Deutschland braucht, um im kommenden Jahrzehnt wieder in der ersten Liga der Arzneimittelnationen vertreten zu sein. [Broschüre bestellen...]

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