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Beim Impfen tut sich was

Der vfa unterstützt Maßnahmen, die zu erhöhten Impfquoten beitragen. Hier besteht in Deutschland weiter bei vielen Krankheiten, vor denen Impfungen schützen können, Handlungsbedarf. Die aktuelle Gesetzesinitiative des Bundesgesundheitsministeriums setzt nun ein klares Signal, dieses Thema bundesweit anzugehen.

Nahaufnahe einer Impfpass-Seite mit einem Eintrag zu Masern

Masern-Impflücken bestehen aber nicht nur bei denjenigen Bevölkerungsgruppen, auf die das geplante Gesetz zur verpflichtenden Masernimpfung abhebt, nämlich insbesondere Kita- und Schulkinder, Kinder-Betreuungskräfte und medizinisches Personal. Vielmehr haben auch etliche Jugendliche und Erwachsene keinen zureichenden Impfschutz.
Auch deshalb ist klar, dass die bestehenden Impflücken, die ja nicht nur bei Masern bestehen, nur durch ein breites Maßnahmenbündel geschlossen werden können. Sinnvolle Ansätze wären insbesondere:

  • ein politisches Bekenntnis zum Impfen und das Abstimmen eines „Nationalen Aktionsplans“ mit konkreten Impfzielen und Verantwortlichkeiten,
  • die Ausweitung der Aufklärungsaktivitäten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), des Robert Koch-Instituts (RKI) und anderer Institutionen,
  • die regelmäßige Erinnerung aller Versicherten an notwendige Impfungen seitens der Krankenkassen,
  • die Implementierung eines professionellen Impfmanagements bei allen Kinder-, Haus- und Frauenärzten, so dass das gesamte Praxisteam für Impffragen geschult ist, klare Abläufe für die Impfberatung und -dokumentation bestehen und Patienten gezielt zu Impfterminen eingeladen werden,
  • die Verankerung des Impfens als fester Bestandteil der ärztlichen Ausbildung,
  • mehr Weiterbildung und finanzielle Anreize für niedergelassene Impfärzte, die im Patientenkontakt aktuelles Wissen vermitteln,
  • eine Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes, der u.a. Impfangebote für Jugendliche und junge Erwachsene da organisieren kann, wo sie sich ohnehin aufhalten,
  • ein Ausbau ergänzender Impfangebote durch Betriebsärzte, um auch Personen zu erreichen, die selten zum Arzt gehen,
  • zusätzliche Impfangebote für Erwachsene durch geschulte Apotheker, um weitere Personengruppen zu erreichen sowie
  • ein Ausbau der Impfsurveillance, damit Daten über Impfquoten zeitnah und umfassend verfügbar sind.

Eine Impfplicht alleine bringt es also nicht. Es werden auch mehr Koordination, Engagement und finanzielle Mittel benötigt. Dies sollten die Bundesregierung und die mit Impfen befassten Einrichtungen der Länder konsequent verfolgen.