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Zukunft der Arzneimittelversorgung: Vermessung von Zielen und Baustellen

Am 27. November 2013 hat auf einer Veranstaltung des vfa die Zukunft der Arzneimittelversorgung zur Diskussion gestanden. An der intensiven und vom offenen Diskurs geprägten Gesprächsrunde nahmen 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Bereichen von Gesundheitssystem, Politik und Industrie teil.

Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer machte in Ihrer Begrüßung deutlich, dass der Blick geöffnet werden müsse für eine holistische Betrachtung der Arzneimittelversorgung unter Berücksichtigung der sozialen und wirtschaftlichen Dimension gesundheitlicher Leistungen. Unter Beachtung der Ziele Qualität, Effektivität und Effizienz sei im Dialog stets nach tragfähigen Zukunftslösungen zu suchen, anstatt einseitig auf kurzfristige Spareffekte bedacht zu sein.

Arzneimittelausgaben der GKV im Vergleich zu den GKV-Ausgaben insgesamtProfessor Wasem nahm in seinem Vortrag eine grundlegende Vermessung von Zielen in der Arzneimittelversorgung vor und schilderte die konkreten Baustellen des AMNOG vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Ziele in der Arzneimittelversorgung. Einleitend zeigte er die empirischen Effekte der geplanten Neuauflage eines Preismoratoriums in Verbindung mit einem erhöhten Herstellerabschlag auf. Während die GKV-Ausgaben im Zeitraum 2009-2015 insgesamt um mind. 3,4 Prozent pro Jahr anstiegen, entwickelten sich Arzneimittelausgaben in diesem Zeitraum lediglich um 1,1 Prozent pro Jahr. Nach grundlegenden Überlegungen zu den Zielen der Arzneimittelversorgung analysierte Wasem detailliert verschiedene Baustellen beim AMNOG und folgerte aus der Betrachtung, dass einige der aufgezeigten Baustellen rasch angegangen werden sollten, während andere eine grundsätzlichere Diskussion erforderten. Insgesamt sei eine gemischte Bilanz mit vielen Fragezeichen zu konstatieren.

In der sich anschließenden Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde deutlich, dass es neben einer verbesserten Dialogkultur für mehr gegenseitiges Verständnis und Vertrauen, einer pragmatischen Herangehensweise bei der Umsetzung und Fortentwicklung des AMNOG nötigenfalls auch untergesetzlichen und gesetzlichen Anpassungen bedürfe, um die identifizierten Ziele in der Arzneimittelversorgung im gesellschaftlichen Interesse zu erreichen.