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Global Collaboration Hub wird effiziente Neuentwicklung von Antibiotika fördern

  • Der europäische Antibiotikatag am 18. November erinnert an den verantwortungsvollen Gebrauch von Antibiotika
  • Der vfa begrüßt den "Global Collaboration Hub on Research and Development on AMR", der Antibiotikaforschung von Ber-lin aus weltweit koordinieren soll
  • Forschende Pharma-Unternehmen verstärken ihr Engagement im Bereich Antibiotika

Berlin (vfa). Pharma-Unternehmen arbeiten an neuen Antibiotika. Doch muss diese Forschung noch ausgeweitet werden, damit resistent gewordene Bakterien nicht die Oberhand erlangen. Auf Initiative der Bundesregierung wurde vor Kurzem in Berlin der "Global Collaboration Hub on Research and Development on AMR"ins Leben gerufen - als Koordinationsplattform für Antibiotikaforschung. "Damit leistet Deutschland einen wertvollen Beitrag, die internationalen Aktivitäten der akademischen wie industriellen Forschung zu Antibiotika zielgerichtet zu gestalten: Der Global Collaboration Hub wird die effiziente Neuentwicklung von Antibiotika fördern. Er kann dabei an mehreren öffentlich-privaten Forschungsverbünden anknüpfen, die in den letzten Jahren gegründet wurden. Einer davon ist 'New Drugs for Bad Bugs', initiiert von der EU-Kommission und der europäischen Pharmaindustrie." Das sagte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), heute mit Blick auf den Europäischen Antibiotikatag am 18. November.





Hintergrund: Industrie-Engagement für Antibiotika

Die Einrichtung des Global Collaboration Hubs kommt zu einer Zeit, in der die Pharma-, Biotech- und Diagnostika-Industrie ihre Aktivitäten gegen Antibiotikaresistenzen wieder ausweitet, nachdem sich damit in den 2000er-Jahren nur wenige Unternehmen befassten.

So haben sich mehr als 80 Unternehmen und Verbände 2016 in Davos zu mehr Anstrengungen gemeinsam mit der Politik bekannt, mit der "Declaration by the Pharmaceutical, Biotechnology and Diagnostics Industries on Combating Antimicrobial Resistance".Die im gleichen Jahr verabschiedete "Industry Roadmap to Combat Antimicrobial Resistance" präzisiert dasVorgehen. Den Fortschritt monitoriert die im Mai 2017 beim internationalen Pharmaverband IFPMA gegründete "AMR Industry Alliance" mit mehr als 100 Mitgliedsunternehmen.

Ein wesentlicher Teil der Antibiotika-Entwicklung findet mittlerweile in öffentlich-privaten Partnerschaften statt. Beispiele dafür sind:

  • NewDrugs4BadBugs (ND4BB), ein Programm von EU-Kommission und europäischer Pharmaindustrie. Forschungsgruppen und Firmen arbeiten bis 2019 gemeinsam an neuen Antibiotika und neuen Studiendesigns zu ihrer Erprobung.
  • CARB-X (Combating Antibiotic Resistant Bacteria Biopharmaceutical Accelerator), ein Programm von U.S. Department of Health and Human Services, Wellcome Trust und weiteren Partnern. Es fördert die Entwicklung von antibakteriellen Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika.
  • GARDP (Global Antibiotic Research & Development Partnership), ein von der Weltgesundheitsorganisation WHO mit Unterstützung der Bundesregierung initiiertes Programm. Hier geförderte Unternehmen müssen sich verpflichten, neue Antibiotika später Schwellen- und Entwicklungsländern zu Sonderkonditionen zu liefern.

In vielen Fällen ist allerdings bis heute ungeklärt, wie Unternehmen die teure Antibiotika-Entwicklung refinanzieren können, da die resultierenden Produkte ja später so selten wie möglich zum Einsatz kommen sollen. "Hier hoffen wir auf neue Impulse aus der Arbeit des Global Collaboration Hubs", so Fischer abschließend.

Weitere Informationen

  • Neue Antibiotika in Entwicklung: www.vfa.de/neue-antibiotika
  • Im gleichen Artikel führen Links zur Davoser Deklaration, zur "Industry Roadmap to Combat Antimicrobial Resistance" und zu den genannten öffentlich-privaten Partnerschaften.

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 43 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 78.000 Mitarbeiter. Mehr als 16.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/vfapharma