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Wer den Fortschritt nicht sehen will, hält ihn trotzdem nicht auf

  • Techniker-Ampel mit fragwürdigen Ergebnissen
  • Blaupause für die Einschränkung des Versorgungsniveaus
  • vfa: Krebsforschung ist weiter dringend nötig

Berlin (vfa). Zum vermeintlichen Innovationsreport der Technikerkrankenkasse (TK) sagt Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des vfa: "Wer den Fortschritt nicht sehen will, hält ihn trotzdem nicht auf! Die Ampel des TK-Reports zur Beurteilung neuer Arzneimittel kommt seit Jahren zu schlechten Gesamturteilen, schlechter als andere Instanzen des Gesundheitswesens. Alles bei der TK wirkt wie eine Blaupause zur Einschränkung des Versorgungsniveaus gesetzlich Versicherter."

"Angesichts der Schwere der Erkrankungen und der Vielzahl Erkrankter ist es zynisch, Fortschritt im Bereich der Onkologie als Forschung an der falschen Stelle zu bezeichnen. Wer dann noch zwei resistenzbrechende Antibiotika aus dem Jahr 2015 nicht in die Bewertung einbezieht, ist beim Thema medizinischer Bedarf nicht glaubwürdig," so Fischer weiter.

Für Alzheimerpatienten und ihre Angehörigen hat Birgit Fischer angesichts der Vorwürfe von Jens Baas von der TK eine klare Botschaft: "Ein Viertel der Mitgliedsfirmen des Verbandes der forschenden Arzneimittelhersteller forscht auch weiterhin an neuen Medikamenten gegen Alzheimer."

Die Stimmungsmache unter dem Begriff "Orphanisierung" kritisiert die vfa-Hauptgeschäftsführerin mit genauso deutlichen Worten: "Alle Akteure im Gesundheitswesen sollten mit dem sensiblen Thema der Bekämpfung seltener Erkrankungen verantwortungsbewusst umgehen. Öffentlichkeitswirksame Effekthascherei verbietet sich hier von selbst. Denn Patienten, Ärzte, Politik und Industrie haben zusammen ein langfristiges und transparentes Anreizsystem für mehr Arzneimittel gegen seltene Erkrankungen geschaffen. Das zeigt Wirkung: Immer mehr Patienten mit bislang nicht behandelbaren Erkrankungen erhalten eine wirksame Arzneimitteltherapie."

Hintergrund:

Seit Einführung des AMNOG (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz) im Jahr 2011 werden die Preise neuer Arzneimittel mit Zusatznutzen zwischen Krankenkassen und pharmazeutischen Unternehmen verhandelt.

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 43 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 80.000 Mitarbeiter. Mehr als 16.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/vfapharma