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Bilanz 2016: 30 Medikamente mit neuem Wirkstoff

Die Behandlungsmöglichkeiten für viele Patienten mit unterschiedlichsten Krankheiten haben sich 2016 durch neue Medikamente weiter verbessert. Bis Ende 2016 wurde das Sortiment um 30 Medikamente mit neuem Wirkstoff erweitert (ohne Biosimilars).

Es hätte in der Bilanz sogar noch ein Medikament mehr sein können, doch ein Krebsmittel wurde schon nach einigen Monaten wieder vom Markt genommen – in Reaktion auf die frühe Nutzenbewertung des Gemeinsamen Bundesausschusses G-BA, in der ihm kein Zusatznutzen zuerkannt wurde.

Ein Drittel der Medikamente mit neuem Wirkstoff ist gegen verschiedene Krebserkrankungen gerichtet: Neun dienen der Therapie, eines zur Schutzimpfung gegen Gebärmutterhalskrebs und weitere urogenitale Tumorarten.

Unter den Neueinführungen sind auch zwei Antibiotika, was belegt, dass die forschenden Pharma-Unternehmen auf diesem Gebiet wieder stärker als in den 2000er-Jahren an Neuentwicklungen arbeiten.

Viele Patienten mit den angeborenen Gerinnungsstörungen Hämophilie A oder B benötigen lebenslang alle paar Tage eine Infusion mit Gerinnungsfaktoren. 2016 kamen erstmals Medikamente mit Faktoren heraus, die länger im Blut verweilen und deshalb seltener verabreicht werden müssen als die bisherigen. Dies bedeutet eine Entlastung für die Patienten.

Orphan Drugs

Von den genannten Medikamenten mit neuen Wirkstoffen waren zehn Orphan Drugs, also Medikamente gegen seltene Erkrankungen. Sie werden unter anderem gegen angeborene Stoffwechselstörungen, gegen seltene Krebsarten wie Neuroblastom und neurologische Probleme wie die Tag-Nacht-Rhythmusstörung bei Blinden eingesetzt. An jeder der betreffenden Krankheiten leiden in der EU weniger als einer von 2.000 Bürgern – an der Stoffwechselkrankheit erythropoetische Protoporphyrie beispielsweise EU-weit nur 10.000 Patienten. Das bestätigt einmal mehr den Wert der europäischen Orphan Drugs-Verordnung aus dem Jahr 2000, die dafür gesorgt hat, dass forschende Pharma-Unternehmen auch häufiger Patienten mit seltenen Krankheiten in ihren Entwicklungsprogrammen berücksichtigen.

Fortschritt durch neue Kombinationen und Darreichungsformen

Fortschritte für Patienten haben Pharma-Unternehmen auch mit Medikamenten erzielt, die bekannte Wirkstoffe in neuer Kombination oder neuer Darreichungsform verfügbar machen. So wurden für die Dauertherapie von HIV-Patienten neue Kombinationsmedikamente herausgebracht, die die Einnahme mehrerer Einzelmedikamente ersetzen. Ein Zytostatikum konnte durch Einarbeitung des Wirkstoffs in Liposomen für die Behandlung von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs einsetzbar gemacht werden. Zwei weitere Medikamente sind nun auch in altersgerechten Darreichungsformen verfügbar, die bei Säuglingen und Kleinkindern eingesetzt werden können.

Grafiken und Tabelle

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