UFT®-NIS
Titel der Studie/Acronym
UFT®-NIS
Zielsetzung/Fragestellung
Sicherheit und Wirksamkeit von UFT® in der Behandlung des metasasierten Kolorektalkarzinoms
Indikation
- metastasiertes Kolorektales Karzinom
Wirkstoff
- Tegafur-Uracil (deutsch)
Handelsname(n)
UFT®
Geplante Anzahl vorgesehener Studienzentren: für die Untersuchung insgesamt
150
Geplante Patientenzahl: für die Untersuchung insgesamt
450
Kontaktperson
Dr. Stenzel, Karsten
Senior Regional Medical Manager Oncology
Merck Serono GmbH
Alsfelder Straße 17
64289 Darmstadt
Germany
karsten.stenzel@merckserono.de
Telefon: +49(0)5130 585 08 66
Telefax: +49(0)5130 583 99 54
Unternehmen
Merck Serono GmbH
Alsfelder Str. 17
64289 Darmstadt
Deutschland
Stand der Information
12.01.2012
Status der Studie
Studie bereits abgeschlossen
Zusammenfassung der Ergebnisse
Methodologie
nicht-interventionelle Studie; Dokumentation über ein Web-basiertes eCRF mit Plausibilitätsüberprüfungen, Auswertung mit dem Programmpaket SAS
Analysierte Anzahl der Patienten
34
Diagnose und Einschlußkriterium
Um aufgenommen zu werden, mussten die Patienten folgende Kriterien erfüllen:
• Vorliegen eines metastasierenden kolorektalen Karzinoms
• Alter ≥ 18 Jahre
Ausgeschlossen von der Teilnahme an der AWB waren Patienten mit Kontraindikationen für UFT®:
• Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Tegafur, Uracil, 5-FU, Calciumfolinat oder einen der Hilfsstoffe
• Schwangere Frauen und Frauen, die schwanger werden möchten
• Patientinnen in der Stillzeit
• Jugendliche, Kinder und Säuglinge
• Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion
• Patienten mit Anzeichen einer Knochenmarksuppression aufgrund vorausgegangener Radiotherapie oder zytostatischer Therapie
• Patienten mit bekanntem CYP2A6-Mangel der Leber
• Patienten mit bekanntem oder vermutetem Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-Mangel
• Patienten, die mit Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-Hemmern, wie z. B. Brivudin behandelt werden oder wurden
Wirkliche Dauer der Studie
51 Monate
Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen
Im Rahmen dieser NIS sollten sowohl Sicherheits-, als auch Wirksamkeitsdaten unter alltäglichen Behandlungsbedingungen gesammelt werden. Für diese NIS waren keine diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen erforderlich, die über den ohnehin notwendigen Rahmen hinausgehen.
Die folgenden Parameter wurden dokumentiert:
• Wirksamkeit (Response)
Es erfolgte eine deskriptive statistische Auswertung:
• Ansprechen (RR): prozentuale Angabe der Patienten mit CR (complete remission), PR (partial remission), SD
(stable disease) und PD (progressive disease)
Sicherheit
Die folgenden Parameter wurden dokumentiert:
• Unerwünschte Ereignisse und schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Es erfolgte eine deskriptive statistische Auswertung:
• Art und Häufigkeit von unerwünschten Ereignissen (UEs) und schwerwiegenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen (SUAWs)
Die Definition für ein eine schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkung war:
Eine schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkung ist jedes Ereignis, das im Kausalzusammenhang mit UFT® aufgetreten ist und unabhängig von der Dosis
• zum Tode führte
• akut lebensbedrohlich war
• einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machet oder verlängerte
(ausgenommen zur Chemo/Radiotherapie oder zum Tumorstaging bzw. vor Therapiebeginn bereits eingeplante
Krankenhausaufenthalte)
• bleibende oder schwere Gesundheitsschäden zur Folge hatte
• maligne Erkrankungen oder eine angeborene Missbildung (bei Nachkommen des Patienten) zur Folge hatte
• medizinisch signifikant war
Der Kausalzusammenhang wurde von den Ärzten nach folgender Definition dokumentiert:
kein Zusammenhang = Es besteht kein zeitlicher Zusammenhang zur Verabreichung der Medikation (zu früh, zu spät, oder Präparat gar nicht verabreicht) oder es besteht ein plausibler Kausalzusammenhang mit einem anderen Präparat, einer Begleiterkrankung, einer Begebenheit oder einem UE.
unwahrscheinlich = Es besteht ein zeitlicher Zusammenhang zur Verabreichung der Medikation, aber es besteht kein plausibler Kausalzusammenhang zwischen der Medikation und dem UE.
möglich = Es besteht ein plausibler Kausalzusammenhang zwischen der Medikation und dem UE. Informationen über Auslassversuche fehlen oder sind unklar.
wahrscheinlich = Es besteht ein plausibler Kausalzusammenhang zwischen der Medikation und dem UE. Das Ereignis spricht auf den Auslassversuch an. Reexposition nicht erforderlich.
gesichert = Es besteht ein plausibler Kausalzusammenhang zwischen der Medikation und dem UE. Das Ereignis spricht auf den Auslassversuch an und tritt bei Reexposition, falls klinisch machbar, erneut auf.
Andere
Die folgenden Parameter wurden dokumentiert:
• Allgemeine Patientendaten inkl. Begleiterkrankungen/medikation
• Anwendung von UFT® (Dosierung, Zeitpunkt, Dauer)
Methoden
Explorative, deskriptive Auswertung
Ergebnisse zur Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen
Bestes Ansprechen:
11,5% PR, 26,9% SD, 34,6% PD, 26,9% nicht bestimmt
Mit 88,5% war die Mehrheit der Patienten vorbehandelt, 61,5% bereits mit 2 oder mehr palliativen Therapielinien. Insgesamt hatten 11,5% der Patienten eine Remission und 38,4% eine Krankheitskontrolle (CR + PR + SD)
Ergebnisse zur Sicherheit
Die Sicherheitsanalyse erfolgte für alle 34 Patienten, die in die Studie aufgenommen wurden. Hier traten bei 24 Patienten insgesamt 133 unerwünschte Ereignisse auf. Am häufigsten traten UE der NCI-Gruppe „BLOOD/BONE MARROW“ (39.1%) auf, gefolgt von UE der Gruppen „GASTROINTESTINAL“ (17.3%) und „METABOLIC/LABORATORY“ (15.0%).
Unerwünschte Ereignisse, NCI-CTC Gradierung der UEs:
NCI-CTC Grad
1[%] 2[%] 3[%] 4[%] 5[%]
51,8 31,6 13,2 0,9 2,6
Zusammenhang mit UFT:
kein Zusammenhang[%] 20,3
unwahrscheinlich[%] 21,8
möglich[%] 15,8
wahrscheinlich[%] 30,8
gesichert[%] 11,3
möglich/wahrscheinlich/gesichert[%] 47,9
Der kausale Zusammenhang mit UFT® wurde bei den UEs in 47,9% der Fälle für mindestens möglich gehalten. 21,1% der UEs erforderten eine Therapie. 11 der 133 UEs waren schwerwiegend.
Schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen (SUAW):
Insgesamt traten bei drei Patienten schwerwiegende UE mit möglichem Zusammenhang mit UFT auf (8.8%). Der Grund für die Einstufung als schwerwiegend war in allen drei Fällen „Hospitalisierung bzw. ein verlängerte Aufenthalt“. Die UFT-Therapie wurde in allen drei Fällen abgebrochen. Ein Patient verstarb, zwei konnten wiederhergestellt werden.
Ergebnisse zu anderen Parametern
Patientencharakteristika:
Patientencharakteristika n=26
Medianes Alter bei Erstdiagnose: 63 [29-86]
♂[%]: 34,6
♀[%]: 65,4
Medianes Gewicht [kg]:74,0 [47-109]
Mediane Größe[cm]:168 [146-188]
ECOG / Karnofsky Performance Score
n.b. 0 1 2
100 80-90 60-70
n=26 23,1 15,4 57,7 3,9
Dauer der Behandlung mit UFT®:
Die Dauer der Therapie betrug im Median 3 Monate (1-12.
Dosismodifikationen:
Es gab bei 11,5% der UFT® Zyklen eine Dosismodifikation, bei 22,1% der Zyklen wurde eine Therapieverschiebung um im Median 10 Tage durchgeführt.
Schlussfolgerungen
Das Patientenkollektiv war in der Mehrheit bereits chemotherapeutisch über mehrere Linien vorbehandelt. Die kleine Fallzahl lässt keine vergleichenden und ausführlichen Analysen zu. Die Therapie mit UFT® konnte in diesem mehrfach vorbehandelten Patientenkollektiv bei ungefähr einem Drittel der Patienten die Krankheit stabilisieren. Nur selten musste die UFT®-Dosis modifiziert werden. Die Therapie war sicher durchführbar und es bestätigte sich das bereits bekannte Toxizitätsprofil von UFT®.